Kanzlerin Angela Merkel hat iranische Forderungen nach einem Ende der Sanktionen als Vorbedingung für ein direktes Gespräch mit den USA und dem Westen abgelehnt. "Ich würde es begrüßen natürlich, wenn es zu Gesprächen kommen würde zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Iran", sagte Merkel am Dienstag nach Treffen mit US-Präsident Donald Trump und dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani am Rande der UN-Vollversammlung in New York. "Aber das wird sicherlich nicht so funktionieren, dass alle Sanktionen erstmal vom Tisch genommen werden und dann gibt es Gespräche. Ich glaube, das ist kein realistischer Angang."
Die Kanzlerin kritisierte, "dass die Bedingungen, zu denen Gespräche aufgenommen werden könnten, halt immer so gestrickt sind, von allen Seiten, dass es zu solchen Gesprächen nicht kommt".
Merkel sagte, mit Ruhani habe sie sich über die Lage in der Region nach den Drohnenangriffen auf die saudi-arabische Ölindustrie und die Zukunft des Atomabkommens unterhalten. Die Kanzlerin hob die am Vortag verabschiedete Erklärung von Deutschland, Frankreich und Großbritannien zur Verantwortung des Irans für die Angriffe auf die Ölindustrie hervor. Man habe erklärt, "dass wir davon überzeugt sind, dass der Iran Verantwortung trägt". Die Worte "Verantwortung trägt" seien sehr bewusst gewählt worden. In dem Zusammenhang sei auch über den Jemen-Krieg gesprochen worden und darüber, "wie man also mehr Frieden in dieser Region schaffen kann".
Mit Trump habe sie auch über eine Lösung der Libyenkrise und den Handelsstreit zwischen der EU und den USA gesprochen./bk/DP/he
AXC0315 2019-09-24/19:48