"Süddeutsche Zeitung" zum Urteil Surpreme Court:
"Das Oberste Gericht hat also Rechtsgeschichte geschrieben - aber vor allem hat es massiv in die Tagespolitik eingegriffen. Die allemal am Rande des Nervenzusammenbruchs operierende politische Klasse wird sich deswegen nicht mit der Theorie aufhalten, sondern wütend das Spiel fortsetzen, das es in den vergangenen dreieinhalb Jahren kultiviert hat. Und wer wäre besser geeignet, das Brexit-Drama in die vierte Dimension zu führen, als der Premierminister höchstselbst? Deswegen wird Boris Johnson auch nicht zurücktreten, obwohl sein Verfassungsmissbrauch nur durch einen Rücktritt gesühnt werden könnte. Der Premier wird argumentieren, dass er lediglich von seinem Recht auf eine Parlamentsbeurlaubung Gebrauch gemacht habe - eben nur für einen zu lang bemessenen Zeitraum. Johnsons Trotzigkeit lässt sich erklären: Der Mann hat nichts mehr zu verlieren. Er hat den Brexit zum 31. Oktober versprochen."/DP/jha
AXC0018 2019-09-25/05:35