Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Zur Wochenmitte ist es am deutschen Aktienmarkt deutlich nach unten gegangen. Nach den enttäuschenden Konjunkturdaten zum Wochenstart neigten Anleger dazu, Kasse zu machen. Ansonsten brachte der Tag einen bunten Nachrichtenstrauß mit sich. Conti startet einen massiven Jobabbau, die Werber um Osram formieren sich, bei der Deutschen Bank schaute die Staatsanwaltschaft vorbei, bei Thyssenkrupp übernimmt Martina Merz den Fahrersitz und Pfeiffer Vacuum erschreckte mit einer Gewinnwarnung. Und der Börsenneuling Teamviewer stolperte am ersten Tag an der Börse auf dem Börsenparkett. Der DAX beendete den Tag mit einem Minus von 0,6 Prozent bei 12.234 Punkten.
Zweiter Bieter für Osram
Der Übernahmekampf um den Lichtkonzern Osram geht in eine nächste Runde. Der US-Finanzinvestor Bain Capital plant eine weitere Offerte - diesmal gemeinsam mit der Beteiligungsgesellschaft Advent International. Osram hält sich alle Türen offen und läßt auch dieses Duo in die Bücher schauen, während der andere Bieter AMS nicht so schnell wie erhofft zum Zuge kommt. Die Aktie stieg um 2,2 Prozent.
Eine Gewinnwarnung setzte Pfeiffer Vacuum unter Druck, die Aktie brach um 21 Prozent ein. Im August hatte sich der Maschinenbauer nach einem schwachen Quartal noch optimistisch zum zweiten Halbjahr geäußert. Ohne Nachrichten tendierten FMC und Fresenius den gesamten Tag über schwach und schlossen jeweils über 2 Prozent im Minus. Auf Wirecard lastete eine Abstufung aus dem Hause der UBS, die Aktie fiel um 2,4 Prozent.
Continental zeigten mit einem nahezu unveränderten Kurs relative Stärke. Der Konzern schließt Werke und prüft den Verkauf von Segmenten. Auch Thyssenkrupp schloss mit einem Plus von 0,2 Prozent besser ab als der Markt. Der kriselnde Stahl- und Industriekonzern soll unter der Führung der ehemaligen Bosch-Managerin Martina Merz wieder in die Spur gebracht werden.
Teamviewer mit schwachem Börsendebüt
Ernüchternd verlief das Börsendebüt von Teamviewer. Der erste Kurs lag lediglich bei 26,25 Euro und entsprach damit dem Ausgabepreis. Am Schluss handelte die Aktie bei 25,30 Euro und damit um 3,6 Prozent unter dem Ausgabepreis. Es war der größte Börsengang eines deutschen Technologie-Unternehmens seit dem Chipkonzern Infineon im Jahr 2000.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 72,6 (Vortag: 60,4) Millionen Aktien im Wert von rund 2,91 (Vortag: 2,51) Milliarden Euro. Es gab 6 Kursgewinner und 24 -verlierer.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 12.234,18 -0,59% +15,87% DAX-Future 12.231,50 -0,56% +15,80% XDAX 12.245,39 -0,07% +15,73% MDAX 25.565,31 -0,30% +18,42% TecDAX 2.794,09 -1,73% +14,04% SDAX 10.918,85 -1,12% +14,82% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 174,23 -61 ===
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September 25, 2019 11:44 ET (15:44 GMT)
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