NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen zeigen sich nach den Verlusten vom Vortag am Mittwoch mit Aufschlägen. Der Dow-Jones-Index steigt bis Mittag (Ortszeit New York) um 0,6 Prozent auf 26.970 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen jeweils 0,3 Prozent. Stützend wirken Aussagen von US-Präsident Donald Trump in einem Gespräch mit CNBC, wonach ein Handelsabkommen mit China schneller kommen könne als erwartet. Der jüngste Belastungsfaktor, das von den Demokraten neuerdings intendierte Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump, hat indessen schon wieder an Schrecken verloren.
Am Vortag war die Wall Street mit ersten Meldungen zu diesem Thema nach unten abgedreht. Allerdings werden einem Impeachment-Verfahren wegen der republikanischen Senatsmehrheit wenig Chancen auf Erfolg eingeräumt.
Die alten geopolitischen Probleme Handelsstreit mit China, Nahostkonflikt und Brexit sind jedoch nicht aus der Welt. Einige Teilnehmer rechnen damit, dass auch das Thema Amtsenthebung ab und zu wieder hochgespielt werden könnte. "Angesichts der Aussicht auf steigende politische Unsicherheit in der weltgrößten Volkswirtschaft bleiben riskantere Anlagen und vor allem Aktien in der Schusslinie", urteilt Analyst Lukman Otunuga vom Devisenhändler FXTM.
Von Konjunkturseite sind die Daten zum Immobilienmarkt besser als erwartet ausgefallen. Die Neubauverkäufe stiegen um 7,1 Prozent im August (Vormonat: minus 12,8 Prozent). Erwartet wurde hingegen ein Anstieg nur um 3,9 Prozent.
Ölpreise fallen
Die Ölpreise stehen weiter unter Druck und haben nahezu alle Gewinne seit den Anschlägen auf saudische Ölanlagen wieder abgegeben. Belastend wirken die überraschend gestiegenen Rohöllagerbestände in den USA. Sie erhöhten sich nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 2,412 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Analysten hatten einen Rückgang um 0,2 Millionen Barrel erwartet. Bereits am Vortag hatten die Daten des privaten American Petroleum Institute (API) einen Aufbau der Lagerbestände ausgewiesen. Zudem belasten erneute Meldungen wonach Saudi-Arabien die durch die Zerstörung der Ölanlagen ausgefallenen Kapazitäten weitgehend wieder hergestellt haben soll. Der Preis für das Barrel WTI verliert 1,9 Prozent auf 56,22 Dollar, Brent fällt um 1,8 Prozent auf 61,95 Dollar.
Der Dollar rückt mit den Trump-Aussagen deutlich vor, nachdem er sich bereits im Handelsverlauf etwas fester gezeigt hatte. Analysten vertreten die Meinung, die Dollarstärke belege übergeordnet das Vertrauen in die US-Wirtschaft, die sich ungeachtet globaler Schwächesignale als robust erweise. Der amerikanischen Wirtschaft komme ihre starke Binnenorientierung zugute. Der Dollar-Index steigt um 0,7 Prozent. Der Euro fällt um 0,7 Prozent auf 1,0946 Dollar und nähert sich dem Jahrestief bei 1,0926 Dollar. Auch Yen, Franken und Pfund stehen zum Dollar unter Druck. Belastet wird das Pfund auch von anhaltenden Unsicherheiten rund um den Brexit. Diese seien mit dem ab Mittwoch wieder tagenden Parlament nicht geringer geworden, hieß es.
Mit dem stärken Dollar und der wieder gestiegenen Risikofreude gibt der Goldpreis nach. Die Feinunze verliert 1,7 Prozent auf 1.505 Dollar. Am Anleihenmarkt herrscht ein nervöses Auf und Ab. Zwar hat die Attacke der Demokraten auf Trump noch in der Nacht die Anleihekurse getrieben, doch angesichts der geringen Chancen eines Impeachments zeigen sich die Notierungen nun wechselhaft. Die Zehnjahresrendite steigt aktuell mit sinkenden Notierungen um 5,5 Basispunkte auf 1,71 Prozent.
Nike nach Zahlen gesucht
Die Nike-Aktie klettert um 5,1 Prozent. Der Sportartikelhersteller hat für sein erstes Geschäftsquartal steigende Umsätze und Gewinne mitgeteilt. Der 28 Prozent höhere Nettogewinn von 1,4 Milliarden Dollar wie auch der 7,2 Prozent höhere Umsatz von 10,7 Milliarden übertrafen dabei die Erwartungen der Analysten.
Philip Morris und Altria haben die Gespräche über eine geplante Fusion beendet. Damit ist die Idee eines neuen Tabakgiganten vorerst vom Tisch. Man habe sich nicht einigen können, räumte Altria-Chef Howard Willard ein. Altria verlieren 1,6 Prozent, Philip Morris steigen hingegen um 6,4 Prozent.
Broadcom geben dagegen 3,5 Prozent ab. Hier belastet die Ankündigung einer potenziell gewinnverwässernden Ausgabe einer Wandelanleihe im Volumen von 3 Milliarden Dollar. Das Halbleiterunternehmen will die Einnahmen zur Bedienung von Schulden verwenden. Im August hatte Broadcom 10,7 Milliarden Dollar für einen Geschäftsbereich von Symantec geboten.
Synnex hat im dritten Quartal die Erwartungen übertroffen. Der Informationstechnologie-Dienstleister verdiente in seinem dritten Quartal fast doppelt so viel wie vor Jahresfrist. Der Umsatz wuchs zugleich von 4,8 auf 6,2 Milliarden Dollar. Der Ausblick für Gewinn und Umsatz von Synnex bewegt sich eher am oberen Rand der bisherigen Konsensschätzungen. Für die Aktie geht es 19,2 Prozent nach oben.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.969,74 0,60 161,97 15,61 S&P-500 2.975,69 0,31 9,09 18,70 Nasdaq-Comp. 8.019,98 0,33 26,35 20,87 Nasdaq-100 7.741,56 0,41 31,51 22,30 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,66 3,5 1,62 45,7 5 Jahre 1,58 5,3 1,53 -34,4 7 Jahre 1,64 5,4 1,59 -60,3 10 Jahre 1,71 5,5 1,65 -73,9 30 Jahre 2,15 5,0 2,10 -91,3 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:31 Uhr Di, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0946 -0,65% 1,0998 1,1002 -4,5% EUR/JPY 118,00 -0,02% 118,03 118,15 -6,2% EUR/CHF 1,0851 -0,09% 1,0850 1,0866 -3,6% EUR/GBP 0,8854 +0,37% 0,8822 0,8826 -1,6% USD/JPY 107,80 +0,64% 107,32 107,38 -1,7% GBP/USD 1,2361 -1,03% 1,2466 1,2465 -3,2% USD/CNY 7,1318 +0,22% 7,1162 7,1164 +3,7% Bitcoin BTC/USD 8.285,25 -4,34% 8.512,00 9.509,00 +122,8% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,22 57,29 -1,9% -1,07 +16,6% Brent/ICE 61,95 63,10 -1,8% -1,15 +11,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.505,44 1.532,00 -1,7% -26,57 +17,4% Silber (Spot) 17,98 18,62 -3,4% -0,64 +16,0% Platin (Spot) 929,77 954,22 -2,6% -24,45 +16,7% Kupfer-Future 2,60 2,59 +0,1% +0,00 -2,1% ===
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September 25, 2019 12:26 ET (16:26 GMT)
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