Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB: Wachstum der Unternehmenskreditvergabe beschleunigt sich
Das Wachstum der Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen im Euroraum hat sich im August verstärkt und auch das Geldmengenwachstum nahm deutlich zu. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Kreditvergabe mit einer Jahresrate von 4,3 (Juli: 4,0) Prozent. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs mit einer Jahresrate von 3,4 (3,4) Prozent, worunter die Kredite für den Hauskauf mit Jahresrate von 3,5 (3,5) Prozent zunahmen und die Konsumentenkredite um 6,1 (6,2) Prozent.
KfW: Euro-Kreditentwicklung im Kontrast zu Wachstum
Der deutliche Anstieg der Buchkreditvergabe an Unternehmen im Euroraum passt nach Aussage der KfW nicht zum schwachen Wirtschaftswachstum. "Das Unternehmenskreditgeschäft schaltet nochmal einen Gang hoch und steht damit in starkem Kontrast zur wirtschaftlichen Entwicklung", schreibt Kreditmarktexpertin Stephanie Schoenwald in einem Kommentar. Im Abschwung werde Verschuldung schnell zum Risiko, daran änderten auch die ultraniedrigen Zinsen letzten Endes nichts. Das wüssten die Unternehmer und die Banken.
Unicredit: Euroraum-Inflation bleibt bei 1,0 Prozent
Unicredit erwartet, dass die Euroraum-Verbraucherpreise im September wie im Vormonat mit einer Jahresrate von 1,0 Prozent gestiegen sind. Dabei soll eine etwas höhere Kernteuerung - prognostiziert wird ein Anstieg auf 1,1 von 0,9 Prozent - Rückgänge bei anderen Indexelementen kompensiert haben. Den Anstieg der Kernrate prognostiziert Unicredit vor allem wegen einer erwarteten Normalisierung der Pauschalreisepreise, die im Juli und August überraschend niedrig gewesen seien.
Deutschland erhebt weiter Anspruch auf Posten im EZB-Direktorium
Die Bundesregierung hat nach dem überraschenden Rücktritt Sabine Lautenschlägers aus dem Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) den Anspruch Deutschlands auf einen erneuten Posten in dem Gremium unterstrichen. "Mit Blick auf die Nachfolge erhebt die Bundesregierung als größtes Mitgliedsland im Euroraum den Anspruch, auch weiterhin ein deutsches Mitglied im EZB-Direktorium zu stellen", sagte Ministeriumssprecherin Katja Novak zu Dow Jones Newswires. "Dazu wird Deutschland dann in Kürze einen geeigneten Kandidaten für die Nachfolge benennen", kündigte sie an.
EZB muss zwei Vakanzen im Direktorium füllen
Die Europäische Zentralbank (EZB) muss wegen des angekündigten Ausscheidens von Sabine Lautenschläger in nächster Zeit zwei Vakanzen in ihrem Direktorium füllen. Lautenschläger scheidet am 31. Oktober aus dem Gremium aus - zwei Jahre vor Ende ihres Vertrags. Benoit Coeure geht turnusmäßig am Jahresende. Für seine Nachfolge gibt es bereits einen offiziellen Kandidaten.
Deutsche Bank: Schwierige Zeiten für EZB-Rat
Auf den Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) kommen nach dem Rücktritt von EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger schwierige Zeiten zu. "Der und die relativ hohe Ablehnungsrate bei der jüngsten Ratssitzung deuten darauf hin, dass es sehr schwierig werden könnte, bei den nächsten Meetings einen Konsens hinzubekommen", heißt es im Kommentar der Bank. Die politischen Spannungen zwischen den Ländern des Euroraums nähmen zu.
Commerzbank: Lager der Tauben im EZB-Rat wächst nicht
Die Commerzbank erwartet nicht, dass sich durch das Ausscheiden von EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger das Lager der geldpolitischen Tauben im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) vergrößern wird. "Es lässt sich vermuten, dass die Bundesregierung keinen expliziten Unterstützer der EZB-Politik vorschlagen wird, weil das hierzulande unpopulär wäre. Somit dürfte das Lager der Tauben nicht größer werden", schreibt Chefvolkswirt Jörg Krämer in einem Kommentar.
Ifo: Mehr Kurzarbeit in der deutschen Industrie
Die Kurzarbeit in der deutschen Industrie nimmt nach Aussage des Münchener Ifo-Instituts zu. Wie die Konjunkturforscher im Ergebnis einer aktuellen Umfrage berichten, fuhren im September 5,5 Prozent der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe Kurzarbeit. Im Juni waren es erst 3,8 Prozent gewesen. 12,4 (Juni: 8,5) Prozent der befragte Unternehmen erwarten demnach für die nächsten drei Monate Kurzarbeit.
Altmaier: Nach Strukturwandel in Kohleregionen mehr Jobs als zuvor
Deutschland wird am Ende des mit dem Kohleausstieg verbundenen Strukturwandels mehr Arbeitsplätze haben als zuvor. Das versprach Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Donnerstag im Bundestag. "Wir wollen, dass Deutschland den Weg in die Klimaneutralität geht, aber ein erfolgreicher, ein wettbewerbsfähiger Industriestandort bleibt", erklärte Altmaier während der ersten Lesung des Strukturstärkungsgesetzes für die betroffenen Kohleregionen.
Wirtschaft fordert Nachbesserungen am Kohlegesetz
Die deutsche Wirtschaft hat den Gesetzentwurf zur Stärkung der Kohleregionen nach dem geplanten Kohleausstieg scharf kritisiert und Nachbesserungen an mehreren Stellen gefordert. "Die Wirtschaft in den Regionen braucht eine klare Perspektive jenseits der Kohleverstromung", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, der Rheinischen Post.
Schulze: Klimapaket der Bundesregierung ist ein Neuanfang
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat das Klimaschutzpaket der Bundesregierung als Neuanfang gelobt und ein Nachsteuern versprochen, sollten die geplanten Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele nicht ausreichen. In ihrer Rede im Bundestag sagte die SPD-Politikerin, der jüngste Bericht des Weltklimarats IPCC habe aufgezeigt, dass man den Klimawandel dringend angehen müsse und das man noch handeln könne.
SPD-Spitze zu höherem CO2-Preis bereit
Angesichts der heftigen Kritik am Klimapaket der Bundesregierung ist die SPD-Spitze zu Nachbesserungen bei der CO2-Bepreisung bereit. "Wir haben ja der Union vorgeschlagen, dass man wenigstens als Kompromiss mit 20 Euro beginnt", sagte die kommissarische SPD-Chefin Malu Dreyer. "Es ist nicht an der SPD gescheitert, es hätte mit uns einen höheren Preis geben können", sagte Dreyer mit Blick auf das Verhalten von CDU und CSU in den Verhandlungen bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vergangene Woche.
Barnier: EU weiter offen für neue Brexit-Vorschläge aus London
Die EU hat sich weiter offen für Vorschläge der britischen Regierung für einen geregelten Brexit gezeigt. "Wir sind immer noch bereit, mit dem Vereinigten Königreich an einem rechtlich umsetzbaren Vorschlag zu arbeiten", sagte EU-Brexit-Unterhändler Michel Barnier vor Journalisten im Europaparlament.
China will Soja und Schweinefleisch aus den USA kaufen
Chinas Handelsministerium hat erklärt, dass chinesische Unternehmen zugestimmt haben, "beträchtliche Mengen" an Sojabohnen und Schweinefleisch aus den USA zu kaufen, bevor Peking im Oktober in Washington Handelsgespräche auf hoher Ebene führen wird. Chinesische Unternehmen hätten nach den Preisen für die US-Agrargüter gefragt, sagte Gao Feng, Sprecher des Ministeriums bei einem routinemäßigen Medienbriefing. Er gab weder die Menge noch den Wert der Einkäufe an.
Peking kritisiert US-Sanktionen gegen chinesische Firmen
Peking hat die im Streit um iranische Ölimporte verhängten US-Sanktionen gegen chinesische Unternehmen scharf kritisiert. Die Strafmaßnahmen seien eine "grobe Verletzung der Grundregeln der internationalen Beziehungen", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Geng Shuang, bei einer Pressekonferenz.
+++ Konjunkturdaten +++
Philippinen/Zentralbank senkt Leitzins um 25 Basispunkte
Schweden Sep Verbrauchervertrauen 90,6 (Aug: 93,3)
Schweden Sep Verbrauchervertrauen PROGNOSE: 94,0
Schweden Aug Erzeugerpreise -0,5% gg Vormonat
Schweden Aug Erzeugerpreise +1,4% gg Vorjahr
Schweden Aug Handelsbilanz Defizit 5,4 Mrd SEK
Schweden Aug Exporte 113,5 Mrd SEK
Schweden Aug Importe 118,9 Mrd SEK
DJG/DJN/AFP/apo
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September 26, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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