ROUNDUP 3: Deutschland will rasch Lautenschläger-Nachfolge bei EZB regeln
FRANKFURT - Nach dem überraschenden Rücktritt von Sabine Lautenschläger aus dem Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Bundesregierung den Anspruch Deutschlands auf den Posten bekräftigt. "Mit Blick auf die Nachfolge erhebt Deutschland als größter Mitgliedsstaat des Euroraums den Anspruch, weiterhin ein deutsches Mitglied im EZB-Direktorium zu stellen", teilte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Donnerstag mit. "Deutschland wird in Kürze eine geeignete Kandidatin bzw. Kandidaten für die Nachfolge benennen."
Whistleblower wirft Weißem Haus Vertuschung bei Ukraine-Telefonat vor
WASHINGTON - Der Whistleblower in der Ukraine-Affäre hat dem Weißen Haus Versuche vorgeworfen, den Wortlaut eines Telefonats zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj zu vertuschen. Das geht aus der schriftlichen Beschwerde des anonymen Geheimdienstmitarbeiters hervor, die der Geheimdienstausschuss des US-Repräsentantenhauses am Donnerstag in Washington veröffentlichte.
ROUNDUP 4/Druck auf Trump: US-Demokraten setzen auf weiteres Dokument
WASHINGTON - Die US-Demokraten erhöhen in der Diskussion über ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump den Druck auf den Präsidenten. Sie fordern die Veröffentlichung der Beschwerde eines Geheimdienstmitarbeiters, die die Affäre um das umstrittene Telefonat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ins Rollen gebracht hat. Die amtliche Geheimhaltung des Whistleblower-Dokuments ist Medienberichten zufolge inzwischen aufgehoben worden. Es könnte noch am (heutigen) Donnerstag publik gemacht werden, berichteten die Sender CNN, NBC und Fox News.
USA: Schwebende Hausverkäufe steigen stärker als erwartet
WASHINGTON - Die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe ist in den USA im August stärker gestiegen als erwartet. Die sogenannten schwebenden Hausverkäufe erhöhten sich zum Vormonat um 1,6 Prozent, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Mittel nur einen Zuwachs um 1,0 Prozent erwartet. Der Anstieg folgt auf einen Rückgang um 2,5 Prozent im Vormonat.
US-Banken wollen länger laufenden Zentralbankkredit
NEW YORK - Die US-Banken scheinen angesichts der aktuellen Spannungen am Geldmarkt großes Interesse an etwas länger laufendem Zentralbankkredit zu haben. Dies zeigen zwei Refinanzierungsgeschäfte der regionalen Fed von New York vom Donnerstag. So wurde das Angebot an Übernachtliquidität verhältnismäßig schwach nachgefragt, das Angebot an 14-tägigem Notenbankgeld stieß dagegen auf reges Interesse. Die Finanzierungsgeschäfte sollen helfen, den derzeit hohen Finanzbedarf der Banken zu decken.
US-Wirtschaft verliert wie erwartet an Schwung
WASHINGTON - Die US-Wirtschaft hat im Frühling wie erwartet an Schwung verloren. Im zweiten Quartal wuchs die weltgrößte Volkswirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um 2,0 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Es handelt sich um die dritte Schätzung. Das Ergebnis einer zweiten Erhebung wurde bestätigt. Im ersten Quartal hatte das Wachstum noch annualisiert 3,1 Prozent betragen.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe leicht gestiegen
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe leicht gestiegen. In der vergangenen Woche legte sie um 3000 auf 213 000 zu, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit 212 000 Erstanträgen gerechnet.
ROUNDUP: Altmaier: Kohleausstieg nicht auf dem Rücken der Beschäftigten
BERLIN - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich zuversichtlich gezeigt, dass der Strukturwandel im Zuge des Kohleausstiegs gelingt. "Ich bin überzeugt: Am Ende des Strukturwandels werden wir nicht weniger, sondern mehr Arbeitsplätze haben", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im Bundestag. Mit dem schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 könnten ein Drittel der CO2-Emissionen verringert werden. "Das darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten geschehen, das darf nicht zulasten ihrer Familien und ihrer Regionen gehen."
ROUNDUP/Scharfe Kritik an Boris Johnson: 'Abstoßende' und 'schändliche' Rede
LONDON - Der britische Premierminister Boris Johnson ist wegen seiner Rede bei der ersten Sitzung im Parlament nach Aufhebung der Zwangspause heftig in die Kritik geraten. Quer durch alle Parteien verurteilten Abgeordnete und viele britische Zeitungen die Wortwahl des Regierungschefs. Johnson sprach von "Kapitulation" und "Verrat" im Hinblick auf den aus seiner Sicht längst überfälligen EU-Austritt.
Britischer Parlamentspräsident Bercow liest Abgeordneten die Leviten
LONDON - Der rüde und laute Ton bei der ersten Sitzung nach der Zwangspause des britischen Parlaments soll sich nach dem Willen von Unterhauspräsident John Bercow nicht wiederholen. Möglicherweise werde die Debattenkultur im Hause zum Thema einer Untersuchung, sagte Bercow am Donnerstag. Noch in der Nacht hätten ihn darauf zwei hochrangige Mitglieder des Parlaments angesprochen. Bercow bat die Abgeordneten, ihre Lautstärke zu senken und "sich gegenseitig als Gegner und nicht als Feinde zu behandeln".
Sparkasse München kündigt wegen Nullzinsen 28 000 Prämiensparverträge
MÜNCHEN - Die Münchner Sparkasse kündigt zum Jahresende 28 000 Prämiensparverträge und begründet dies mit den Kosten durch die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Außerdem behält sich die größte bayerische Sparkasse vor, vom 1. Oktober an von Neukunden mit Guthaben von mehr als 100 000 Euro auf Giro- oder Cashkonto Strafzinsen zu verlangen, wie das kommunale Geldinstitut mitteilte. Der Sinn dieser Ankündigung: Damit will die Sparkasse verhindern, dass ihre Einlagen zu stark wachsen. Darüber hatten zuerst Münchner Zeitungen berichtet.
ANALYSE: S&P erwartet Negativzinsen in der Eurozone bis 2022
LONDON - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) geht für die kommenden Jahre nicht von nennenswerten Zinsanstiegen in der Eurozone aus. Bundesanleihen dürften noch bis zum Jahr 2022 eine negative Rendite aufweisen, teilte S&P am Donnerstag in London mit. Zurzeit weisen Bundeswertpapiere über alle Laufzeiten einen Negativzins auf. Das bedeutet, dass Käufer dieser Papiere über die Laufzeit draufzahlen.
Ifo-Institut: Mehr Kurzarbeit in der deutschen Industrie
MÜNCHEN - Deutsche Industrieunternehmen greifen laut einer Umfrage des Ifo-Instituts wegen der anhaltenden Konjunkturschwäche stärker auf Kurzarbeit zurück. Im September habe es in 5,5 Prozent der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe Kurzarbeit gegeben, im Juni seien es nur 3,8 Prozent gewesen, teilte das Forschungsinstitut am Donnerstag in München mit. In den kommenden drei Monaten gehen 12,4 Prozent der befragten Unternehmen davon aus, dass sie mit Hilfe der Kurzarbeit die Schwächephase überbrücken und trotz schwieriger Zeiten ihre Fachkräfte halten wollen.
Eurozone: Geldmenge wächst deutlich stärker als erwartet
FRANKFURT - In der Eurozone ist die Geldmenge im August überraschend deutlich gewachsen. Die breit gefasste Geldmenge M3 stieg zum Vorjahresmonat um 5,7 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Analysten hatten im Mittel nur einen Zuwachs wie im Vormonat um 5,1 Prozent erwartet.
ROUNDUP/GfK: Verbraucher lassen sich Konsumlaune nicht verderben
NÜRNBERG - Trotz einer schwächeren Konjunktur sind die Verbraucher
in Deutschland weiter in Kauflaune. Der vom Nürnberger
Marktforschungsinstitut GfK
Kundenhinweis:
ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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AXC0292 2019-09-26/17:12