Zahlreiche Busfahrer sind mit Beginn ihrer Frühschicht am frühen Freitagmorgen in den Warnstreik getreten. Fahrgäste in Hessen müssen sich deshalb in zahlreichen Städten auf Ausfälle und Verspätungen einstellen, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Sie hatte Fahrer privater Busunternehmen zum Warnstreik aufgerufen, nachdem sie Tarifverhandlungen in der dritten Runde abgebrochen hatte.
Betroffen seien Kassel, Fulda, Gießen, Hanau, Erlensee, Maintal, Frankfurt, Frankfurt-Griesheim, Oberursel, Bad Vilbel, Offenbach, Langen, Hofheim, Mainz, Darmstadt, Weiterstadt und der Landkreis Main-Kinzig, teilte Verdi-Sprecherin Ute Fitzel am Freitagmorgen mit. 95 Prozent der zum Warnstreik aufgerufenen Fahrer hätten ihre Arbeit am Freitag niedergelegt. S- und U-Bahnen, Regionalzüge und Straßenbahnen seien nicht betroffen.
Während der Busverkehr in einigen Städten komplett stillsteht, kommt es in anderen Städten zu teilweisen Ausfällen. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund rechnet in Darmstadt, Offenbach und dem Main-Kinzig-Kreis mit Komplettausfällen. In Frankfurt fahren demnach nur drei der 64 Buslinien. Auch in Bad Homburg und Oberursel werden wohl keine Stadtbusse fahren. Die Städte versuchen jedoch, den Schulbusverkehr aufrecht zu erhalten. In Fulda, Gießen, im Kreis Groß-Gerau und Main-Taunus-Kreis sind einzelne Linien vom Warnstreik betroffen.
Der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer hatte den Warnstreik am Donnerstag als nicht nachvollziehbar kritisiert. Verdi fordert eine Anhebung des Grundhegalts der Fahrer von aktuell 13,50 Euro auf 16,60 Euro und mehr Urlaubstage.
In Wiesbaden wird Verdi gemeinsam mit Busfahrern am Freitagmorgen gegen 11 Uhr eine Unterschriftenliste und ein Schreiben mit Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen beim Verkehrsministerium abgeben. Busfahrer hatten bei Kollegen und Fahrgästen insgesamt 2 700 Unterschriften gesammelt./hbi/DP/jha
AXC0072 2019-09-27/09:02