NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street legt am Montag nach moderaten Aufschlägen zum Start bis zum Mittag (Ortszeit) noch etwas zu. Es ist zugleich auch der letzte Handelstag des dritten Quartals, das nach Aussage von Teilnehmern besonders volatil verlaufen ist. Dies nicht zuletzt wegen der weiter stockenden Verhandlungen im US-chinesischen Handelsstreit, der Attacken auf saudi-arabische Raffinerien, der jüngsten Zinssenkungen der US-Notenbank und der Maßnahmen der Europäischen Zentralbank.
Die Entwicklungen im Handelsstreit stehen auch zu Wochenbeginn im Fokus. Wieder einmal keimt ein klein wenig Hoffnung auf, denn Peking hatte am Wochenende bestätigt, dass Vizepremier Liu He im Oktober zu hochrangigen Gesprächen nach Washington reisen wird. Doch zuletzt hatte es auch immer wieder Rückschläge in den Gesprächen gegeben. Am Freitag hatten zudem Berichte für Verunsicherung gesorgt, wonach das Weiße Haus erwägt, chinesischen Unternehmen den Zugang zu US-Kapital zu erschweren. Das US-Finanzministerium bestritt am Wochenende, dass die US-Regierung dies "zu diesem Zeitpunkt" vorhat, schloss dies jedoch auch nicht aus.
Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 0,6 Prozent auf 26.969 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legen ebenfalls um jeweils 0,6 Prozent zu. Gestützt wird die Stimmung von guten chinesischen Konjunkturdaten. Dagegen fiel der Einkaufsmanager-Index Chicago für September unerwartet. Der Indikator sank auf 47,1 (August: 50,4) Punkte und damit unter die Expansionsschwelle. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 50,5 Punkte prognostiziert.
Aber auch die innenpolitischen Entwicklungen in den USA bleiben ein zentrales Thema. Die Ukraine-Affäre setzt US-Präsident Donald Trump weiterhin unter Druck.
Gold beschleunigt Abwärtsbewegung
Die Ölpreise setzen ihre Abwärtsbewegung fort und geben damit bereits den fünften Handelstag in Folge nach. Weiterhin belasten Meldungen, wonach Saudi-Arabien bei der Reparatur der beschädigten Ölanlagen schneller voran kommt als erwartet. Daneben erhöhten sich wieder die Nachfragesorgen, so ein Teilnehmer. Die guten chinesischen Konjunkturdaten wirken sich dagegen nur leicht positiv aus. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 1,5 Prozent auf 55,08 Dollar. Für Brent geht es um 1,8 Prozent auf 60,82 Dollar nach unten.
Die sicheren Häfen Anleihen und Gold sind nicht gefragt. Hier lasten die guten chinesischen Daten, diese würden die Sorgen um einen konjunkturellen Abschwung etwas mildern, so ein Teilnehmer. "Die Daten haben den Optimismus für China wieder erhöht", sagt Analyst Samuel Siew von Phillip Futures.
Während die Abwärtsbewegung am Anleihemarkt aber begrenzt bleibt, nimmt sie beim Gold Fahrt auf. Die Rendite zehnjähriger Titel steigt um 0,6 Basispunkte auf 1,69 Prozent. Der Goldpreis gerät unter Druck, gedrückt auch vom festen Dollar. Die Feinunze Gold sackt um 1,8 Prozent ab auf 1.470 Dollar. Zuletzt notierte sie Anfang August so tief.
Die Dollar-Stärke setzt sich zu Wochenbeginn fort. Der Euro reduziert sich auf 1,0904 Dollar und hat erneut ein Jahrestief markiert. Die Stärke des Greenback dürfte nach Ansicht der Danske Bank mindestens kurzfristig Bestand haben. Das aktuelle Umfeld stütze weiterhin den Dollar. Die US-Währung profitiere von der Fed-Politik, die dem sich verlangsamenden Wirtschaftswachstum eher reaktiv als proaktiv begegne. Im Laufe des Jahres 2020 dürfte der Euro aber sukzessive wieder zulegen. Danske hält am Euro-Zwölfmonatsziel von 1,15 Dollar fest.
Apple mit gutem iPhone-Absatz gesucht
Apple erfreut sich einer höheren Nachfrage nach dem iPhone 11-Modell als Analysten erwartet hatten. Daher hat JP Morgan nun die Absatzprognosen angehoben und nennt für die Aktie ein Kursziel von 265 Dollar nach zuvor 243 Dollar. Die Analysten rechnen für das im September endende Quartal mit einer zusätzlichen Million an Auslieferungen und für das Dezember-Quartal mit zusätzlichen drei Millionen. Die Apple-Aktie steigt um 2 Prozent auf 223,13 Dollar.
Für die Boeing-Aktie geht es um 0,7 Prozent nach unten. Der US-Flugzeughersteller will das Flugkontrollsystem von Maschinen des Typs 737 Max mit einem Element nachrüsten, dass das Unternehmen in Tankflugzeugen der Luftwaffe schon länger einsetzt. Das berichten mit der Sachlage vertraute Personen. Die Maschinen dürfen nach zwei Abstürzen im Oktober 2018 und März 2019 noch immer nicht abheben.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.969,20 0,56 148,95 15,61 S&P-500 2.978,66 0,57 16,87 18,82 Nasdaq-Comp. 7.983,03 0,55 43,40 20,31 Nasdaq-100 7.735,96 0,71 54,38 22,21 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,62 -1,2 1,64 42,2 5 Jahre 1,56 -0,7 1,56 -36,7 7 Jahre 1,63 0,4 1,62 -62,0 10 Jahre 1,69 0,6 1,68 -75,7 30 Jahre 2,14 0,9 2,13 -92,8 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 08:20 Uhr Fr, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0904 -0,35% 1,0933 1,0951 -4,9% EUR/JPY 117,89 -0,22% 117,92 118,41 -6,2% EUR/CHF 1,0878 +0,30% 1,0844 1,0861 -3,4% EUR/GBP 0,8866 -0,44% 0,8895 0,8895 -1,5% USD/JPY 108,11 +0,12% 107,85 108,12 -1,4% GBP/USD 1,2298 +0,04% 1,2291 1,2311 -3,6% USD/CNY 7,1484 +0,36% 7,1269 7,1212 +3,9% Bitcoin BTC/USD 8.246,50 +2,52% 7.776,50 7.970,00 +121,7% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 55,08 55,91 -1,5% -0,83 +14,2% Brent/ICE 60,82 61,91 -1,8% -1,09 +9,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.470,17 1.496,98 -1,8% -26,80 +14,6% Silber (Spot) 17,08 17,54 -2,6% -0,46 +10,2% Platin (Spot) 885,00 932,08 -5,1% -47,08 +11,1% Kupfer-Future 2,59 2,59 -0,2% -0,01 -2,5% ===
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September 30, 2019 12:05 ET (16:05 GMT)
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