Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Euroraum-Inflation auf niedrigstem Stand seit 2016
Der Inflationsdruck im Euroraum hat im September entgegen den Erwartungen leicht abgenommen. Nach Mitteilung von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 0,9 (August: 1,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Kernverbraucherpreise (ohne die Preise von Energie, Lebensmitteln, Alkohol und Tabak) erhöhten sich um 0,4 Prozent auf Monats- und um 1,0 (0,9) Prozent auf Jahressicht.
Industrie-PMI Euroraum sinkt wie erwartet - 7-Jahrestief
Die Aktivität im verarbeitenden Sektor des Euroraums hat sich im September wie erwartet verringert. Wie IHS Markit in zweiter Veröffentlichung mitteilte, sank der Einkaufsmanagerindex (PMI) auf 45,7 (August: 47,0) Punkte. Das war der niedrigste Wert seit Oktober 2012.
Deutscher Industrie-PMI etwas höher als erwartet
Die Aktivität im verarbeitenden Sektor Deutschlands ist im September deutlich zurückgegangen, allerdings fiel der Rückgang etwas moderater als ursprünglich angenommen aus. Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) notierte in zweiter Veröffentlichung bei 41,7 (August: 43,5) Punkten.
Wirtschaftsforscher: Euroraum-BIP steigt im 3. Quartal um 0,2 Prozent
Europäische Wirtschaftsforscher haben ihre Wachstumsprognosen für die Wirtschaft des Euroraums gesenkt. Laut Mitteilung des Münchener Ifo-Instituts erwarten Ifo, die Konjunkturforschungsstelle (Kof) der Eidgenössischen Technischen Hochschule und die italienische Statistikbehörde Istat für das dritte Quartal einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent. Für das vierte Quartal und das erste Quartal 2020 werden je 0,3 Prozent Wachstum prognostiziert. Im Juni hatten die Institute für das dritte und vierte Quartal Wachstumsraten von je 0,4 Prozent vorausgesagt.
Lane: Leistungsbilanzüberschuss könnte Euroraum-Inflation dämpfen
Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, hat die anhaltend niedrige Inflation im Euroraum mit dessen Leistungsbilanzüberschuss in Verbindung gebracht. Lane sagte bei einem Vortrag in Los Angeles: "Der in den vergangenen Jahren zu beobachtende Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums könnte zu einer Dämpfung des Inflationsdrucks beigetragen haben." Es sei zu bedenken, welchen großen Einfluss die Binnennachfrage auf die Dynamik von Preisen habe.
Evans erwartet solides US-Wirtschaftswachstum
Der Präsident der Chicago Fed, Charles Evans, rechnet damit, dass die US-Wirtschaft 2019 um "solide" 2,25 Prozent wachsen wird. Evans sagte laut vorab verbreitetem Redetext in Frankfurt, die beiden jüngsten Zinssenkungen seien notwendig gewesen, um die Wirtschaft auf ihrem bisherigen Pfad zu halten. Die von ihm erwarteten 2,25 Prozent Wachstum seien höher als die langfristige Potenzialrate. Evans ist stimmberechtigt im Offenmarktausschuss FOMC der Fed.
Banken fragen 0,983 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft etwas abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 1,821 Milliarden Euro nach 2,804 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0,00 Prozent zugeteilt.
Nordkorea kündigt Wiederaufnahme der Atomgespräche mit den USA an
Nordkorea hat die Wiederaufnahme der Atomgespräche mit den USA angekündigt. Am Freitag werde es einen "ersten Kontakt" geben, am Samstag sollten die Verhandlungen auf Arbeitsebene wieder aufgenommen werden, erklärte die nordkoreanische Vize-Außenministerin Choe Son Hui am Dienstag laut der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA.
Arbeitnehmer in Ostdeutschland verdienen knapp 17 Prozent weniger
Beschäftigte in Ostdeutschland verdienen nach wie vor deutlich weniger als im Westen. Wie eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag vor dem Tag der Deutschen Einheit ergab, sind Löhne in den neuen Bundesländern bei gleichem Geschlecht und "vergleichbarer Berufserfahrung" 16,9 Prozent geringer als in Westdeutschland. Die gewerkschaftsnahe Stiftung führt das vor allem auf "die geringere Verbreitung von Tarifverträgen" zurück.
Belastung für Mieter in Metropolen besonders hoch
Die Wohnsituation für Mieter in Deutschland hat sich vor allem in den großen Städten deutlich verschärft. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, zahlten im vergangenen Jahr diejenigen Haushalte, die ab 2015 eine Mietwohnung bezogen, bundesweit höhere Mieten als Menschen mit älteren Mietverträgen. Besonders groß ist der Unterschied in den Metropolen.
Regierung sah das rechtliche Risiko für Maut-Niederlage bei 15 Prozent
Vor dem Debakel um die Pkw-Maut hat die Bundesregierung das Risiko einer juristischen Niederlage vor dem Europäischen Gerichtshof intern auf bis zu 15 Prozent eingeschätzt. Sie hielt die Einführung noch vor einem Urteil aber dennoch für "geboten", wie der Tagesspiegel am Dienstag berichtete. Das gehe aus einem Schreiben des Bundesverkehrsministeriums an den Grünen-Abgeordneten Sven-Christian Kindler hervor.
Internationale Energieagentur lobt deutsches Klimapaket
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat das geplante Klimapaket der Bundesregierung gelobt. "Dies ist das erste seiner Art", sagte der Exekutivdirektor Fatih Birol anlässlich der Globalen Ministerkonferenz zur Systemintegration von erneuerbaren Energien in Berlin, die von der IEA und dem Bundeswirtschaftsministerium organisiert wurde.
Städtetag fordert dauerhaft Geld für Integrationsarbeit in Kommunen
Zum Auftakt der Beratungen bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Integrationspolitik hat der Deutsche Städtetag dauerhafte finanzielle Unterstützung für die Integrationsarbeit in den Kommunen gefordert.
Bundesverfassungsgericht urteilt am 5. November zu Hartz-IV-Sanktionen
Das Bundesverfassungsgericht will am 5. November sein Urteil zu Hartz-IV-Sanktionen verkünden. Das kündigte das höchste deutsche Gericht am Dienstag in Karlsruhe an. Die Verfassungsrichter hatten Mitte Januar in einer mündlichen Verhandlung geprüft, ob Hartz-IV-Leistungen gekürzt werden können.
EuGH: EU-Prüfverfahren für Pflanzenschutzmittel bleiben gültig
Die unter anderem bei der Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat angewandten Prüfverfahren in der EU bleiben nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gültig. Es gebe nichts, was die Gültigkeit der maßgeblichen EU-Pflanzenschutzmittelverordnung infrage stellen könnte, entschied der EuGH am Dienstag.
EuGH: Internetnutzer müssen in Verwendung von Cookies aktiv einwilligen
Internetnutzer müssen nach EU-Recht aktiv in die Verwendung sogenannter Cookies einwilligen. Das entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Dienstag im Fall eines Anbieters, der auf seiner Seite ein Kästchen zur Einwilligung bereits mit einem Haken versehen hatte.
Johnson will Vorschläge für neues Brexit-Abkommen "sehr bald" vorlegen
Großbritanniens Premierminister Boris Johnson will die seit langem erwarteten Vorschläge für ein neues Brexit-Abkommen mit der EU "sehr bald" vorlegen. "Wir werden ein sehr gutes Angebot machen", sagte Johnson der BBC. Medienberichte über Pläne des Premierministers, Einfuhrkontrollen abseits der Grenze zwischen Irland und Nordirland vorzunehmen, wies er als "nicht ganz richtig" zurück.
Österreichischer Ex-Vizekanzler Strache zieht sich aus der Politik zurück
Österreichs früherer Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat seinen "völligen Rückzug aus der Politik" angekündigt. Strache, der im Mittelpunkt der "Ibiza-Affäre" um illegale Parteispenden stand, sagte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur APA am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien, er werde seine Parteimitgliedschaft ruhen lassen. Damit wolle er "eine Zerreißprobe und Spaltung der FPÖ um jeden Preis" verhindern.
+++ Konjunkturdaten +++
FRANKREICH
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Sep 50,1 (2. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Sep PROG: 50,3
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Aug war 51,1
GROßBRITANNIEN
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep 48,3
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep PROG: 46,8
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug war 47,4
ITALIEN
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep 47,8
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep PROG: 48,0
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug bei 48,7
DJG/DJN/AFP/hab
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October 01, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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