FRANKFURT (Dow Jones)--Der Sensorspezialist AMS schafft parallel zum laufenden Übernahmeangebot für Osram weiter Fakten: Die Österreicher erhöhten durch direkte Aktienkäufe weiter ihre Beteiligung an dem deutschen Lichtkonzern und kommen nun auf 19,99 Prozent des Aktienkapitals. Dabei sind die Osram-Aktien, die AMS im Rahmen der Kaufofferte angedient wurden, noch nicht berücksichtigt.
Damit haben die Österreicher weiter aggressiv Osram-Aktien gekauft, denn am Vormittag hatten sie erst eine direkte Beteiligung von 15,25 Prozent gemeldet.
Die Beteiligungshöhe von 19,99 Prozent ist laut AMS die anvisierte maximale direkte Beteiligung an Osram, die der Konzern vor dem Erhalt regulatorischer Freigaben nicht überschreiten will.
Das Übernahmeangebot für Osram läuft noch bis zu diesem Dienstag um Mitternacht. Ob AMS hier zum Zuge kommt, ist weiter unklar, denn Bedingung ist das Erreichen einer Mindestannahmeschwelle von 62,5 Prozent. Die Österreicher warben in ihrer Mitteilung erneut bei den Osram-Aktionären dafür, die Aktien auch anzudienen.
Mit den parallelen Zukäufen hat AMS aber schon einen Fuß in der Osram-Tür. Das große Aktienpaket wirkt für alle weiteren potenziellen Interessenten abschreckend wie eine Giftpille. Bei einer Präsenz von 60 Prozent des Kapitals auf einer Hauptversammlung käme AMS nämlich schon jetzt auf eine Sperrminorität - auf der bisher letzten Hauptversammlung wurden Beschlüsse mit maximal 53,7 Prozent des eingetragenen Grundkapitals gefasst. Gegen den Willen von AMS wird es deshalb keinem weiteren Übernahmeinteressenten mehr gelingen, die erforderliche Dreiviertelmehrheit für einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zu organisieren.
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October 01, 2019 11:14 ET (15:14 GMT)
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