Entwicklungsminister Gerd Müller plädiert dafür, die Ursachen von Flucht und Migration deutlich entschiedener anzugehen. Dazu müsse den Menschen eine Perspektive in ihrer Heimat gegeben werden, forderte der CSU-Politiker am Dienstag in Berlin. In seinem Ministerium trifft sich am Mittwoch die Fachkommission Fluchtursachen der Bundesregierung zu ihrer ersten Sitzung. Die 24 Experten aus Wissenschaft und Praxis sollen bis Ende nächsten Jahres Vorschläge für den Bundestag und die Bundesregierung erarbeiten.
"Die weltweite Flüchtlingssituation bleibt dramatisch: 71 Millionen Menschen sind insgesamt auf der Flucht; mehr Menschen als je zuvor in den vergangenen 70 Jahren", so Müller. Durch den Klimawandel könnten künftig noch mehr Menschen ihre Heimat verlieren. Steigende Meeresspiegel und extreme Dürren bedrohten die Existenz von hunderten Millionen. Davon seien vor allem Entwicklungsländer betroffen, die ohnehin schon 84 Prozent der Flüchtlinge aufnähmen.
"Wir müssen all diesen Menschen eine Perspektive in ihrer Heimat geben und die Ursachen von Flucht und Migration deutlich verringern", sagte Müller. "Das ist eine gewaltige Herausforderung, die nicht nur die Entwicklungspolitik, sondern auch die Klima-, Energie- Handels- und Agrarpolitik betrifft."/cn/DP/zb
AXC0307 2019-10-01/18:49