Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
PORSCHE - Porsche stellt für die Produktion seines ersten rein elektrischen Sportwagens Taycan am Standort Zuffenhausen zusätzlich 500 Mitarbeiter ein. Das sagte Porsches Personalvorstand, Andreas Haffner. "Wir gehen davon aus, dass wir dadurch die geplanten Stückzahlen nun schon früher erreichen können", sagte Haffner. Derzeit plant Porsche mit einer Fertigung von 20. 000 Elektrosportwagen pro Jahr. (Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten)
COMMERZBANK - "Wir werden nach allem, was sich heute absehen lässt, unseren Millionen privaten Sparern keine Negativzinsen berechnen", sagte Michael Mandel, Privatkundenchef der Commerzbank, in einem Interview. Beim Konzernumbau "geht nicht um ein bisschen Kosmetik, sondern um einen Komplettumbau des Privatkundengeschäfts hin zu einer mobilen Bank mit persönlicher Beratung. 'Mobile first' bedeutet, dass Kunden alle Produkte mobil abschließen können. Zugleich sollen die Erträge steigen - mithilfe Künstlicher Intelligenz und auch einer neuen Preisgestaltung. Das ist das genaue Gegenteil von mutlos. Wir werden die DNA unseres Geschäftsmodells verändern". (Handelsblatt S. 32)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank sieht bei ihren Kunden immer mehr Interesse, auch am Samstag mit ihrem Bankberater zu sprechen. Vor gut zweieinhalb Jahren hatte die Bank sogenannte Regionale Beratungscenter eröffnet, über die per Telefon oder Videochat auch samstags sowie früh morgens und abends Beratungsgespräche geführt werden können. Nach anfänglicher Zurückhaltung würden die Kunden inzwischen immer mehr auch Samstagstermine mit ihren Beratern ausmachen, sagte ein Sprecher der Bank. Insgesamt führten die Berater inzwischen 4.000 Beratungsgespräche in der Woche und hätten insgesamt 10.000 Kundenkontakte. (FAZ S. 29)
DEUTSCHE POST - Zwei Milliarden Euro, so hat es Post-Chef Frank Appel am Dienstag versprochen, sollen bis 2025 in die Digitalisierung des Bonner Dax-Konzerns fließen. Roboter, die Lagerbestände zählen, Datenpools, die für eine bessere Auslastung von Transportflugzeugen sorgen, Künstliche Intelligenz für optimierte Zustellwege - all dies werde "enorme Produktionsfortschritte" bringen, sagte er. Doch gleichzeitig weckt Appel Zweifel daran, ob er bei Ablauf seines neuen Fünfjahresplans noch im Konzern sein wird. Sämtliche detaillierten Finanzziele, die der 58-Jährige bei seiner Präsentation nannte, reichen nur bis 2022. Seinen vorherigen Strategieplan aus dem Jahr 2014 hatte der Post-Chef damals noch mit präzisen Finanzzielen für 2020 verknüpft. Dass Appel jetzt ein Zwischenziel in seine neue Strategie einbaut, dürfte kein Zufall sein: Im Oktober 2022 läuft sein Vorstandsvertrag aus. "Ich habe noch keine Entscheidung darüber getroffen", sagte er dem Handelsblatt, "ob ich darüber hinaus weiter im Unternehmen arbeiten werde." Aus Kreisen des Aufsichtsrats hieß es, man gehe davon aus, dass dies 2020 in die Diskussion komme. (Handelsblatt S. 4)
APPLE - Tim Cook, Chef des US-Technologiekonzerns Apple, sieht beste Entwicklungsmöglichkeiten für den Münchener Standort des Konzerns. Deutschland sei technologisch "in der allerobersten Spitzengruppe", sagte er in einem Interview. (FAZ S. 26)
WARBURG PINCUS - Der Finanzinvestor Warburg Pincus meldet sich in Deutschland zurück: mit einem neuen Büro und einem Hunderte Millionen schweren Beteiligungsverkauf. Öffentlich bisher weitgehend unbemerkt, hat Warburg Pincus im Juni eine Niederlassung in Berlin eröffnet, wie Deutschlandchef René Obermann sagte. Obermann, früher Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, ist seit Februar 2015 Geschäftsführer und Partner in der Beteiligungsgesellschaft. Am Wochenende wurde bekannt, dass Warburg Pincus seinen Mehrheitsanteil am Glasfaseranbieter Inexio verkauft. (FAZ S. 21)
THYSSENKRUPP - Thyssen-Krupp kämpft um seine Zukunft. Trotzdem fürchteten die Arbeitnehmer zuletzt, der Finanzinvestor und Großaktionär Cevian könnte beim geplanten Verkauf der lukrativen Aufzugsparte eine Sonderdividende fordern. Nun stellt der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet klar: "Cevian Capital hat mir gegenüber seinen Verzicht auf die Ausschüttung einer Sonderdividende erklärt." Damit seien die Irritationen der vergangenen Wochen ausgeräumt und neue Perspektiven für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens eröffnet, sagte der CDU-Politiker dem Handelsblatt. Thyssen-Krupp will seine Aufzugsparte teilweise, wahrscheinlich aber sogar komplett verkaufen. Deren Wert liegt laut Finanzkreisen bei 15 bis 20 Milliarden Euro. Laut hochrangigen Konzernkreisen hatte Cevian eine Beteiligung am Verkaufserlös der Aufzugsparte gefordert. Cevian selbst dementiert das. Unstrittig ist dagegen, dass Thyssen-Krupp auf das Geld kaum würde verzichten können. Nach jahrelangem Missmanagement ist das Unternehmen finanziell ausgeblutet. Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen ist zwar nicht an Thyssen-Krupp beteiligt. Laschets Äußerung kommt aber dennoch hohes Gewicht zu. Der Ministerpräsident sitzt im Kuratorium der Krupp-Stiftung, des größten Aktionärs des Konzerns - noch vor Cevian. (Handelsblatt S. 21)
BAYER - In den Verhandlungen über eine außergerichtliche Beilegung der Glyphosat-Klagen in den USA gibt es für Bayer zwei unverrückbare Bedingungen. "Das ist einmal die finanzielle Angemessenheit des Vergleichs und es muss ein finaler Abschluss sein", sagt Liam Condon, Chef der Bayer Agrochemiesparte, im Interview der Börsen-Zeitung. "In dieser ersten Phase wird nicht in erster Linie über Summen gesprochen, sondern vor allem über eine mögliche Struktur verhandelt", stellt Condon klar. Spekulationen, Bayer sei bereit, für den Vergleich 8 Milliarden Dollar in die Hand zu nehmen, hatten Anfang August zu heftigen Kursturbulenzen geführt. Ob es unter den von Bayer aufgestellten Forderungen zu einem Vergleich komme, "kann ich überhaupt nicht einschätzen". Jenseits der Klagewelle ist Bayer derzeit aber auch dabei, nach Alternativen zu Glyphosat zu forschen. (Börsen-Zeitung S. 8)
PUMA - Puma wächst stärker als alle anderen führenden Sportmarken. Um auch künftig Quartal für Quartal deutlich mehr Shirts, Shorts und Schuhe zu verkaufen, sucht die neue Einkaufsvorständin Anne-Laure Descours den Schulterschluss mit den Fabrikbesitzern in Fernost. "Die Lieferanten müssen investieren, damit wir wachsen können. Deshalb ist es wichtig, sie soweit es geht über unsere Geschäftspläne zu informieren", sagte die Managerin dem Handelsblatt. (Handelsblatt S. 25)
TOTAL - Das Dresdner Elektrolyse-Start-Up Sunfire kooperiert mit dem französischen Ölkonzern Total. Im Rahmen eines Pilotprojektes liefern die Wasserstoff-Spezialisten eine Elektrolyse-Anlage zur Herstellung von synthetischem Methanol für die Total-Raffinerie in Leuna. "Mit dem Projekt wollen wir demonstrieren, dass synthetisches Methanol im industriellen Maßstab hergestellt werden kann. Das nötige Co2-kommt von der Leuna-Raffinerie und das produzierte grüne Methanol wird ebenfalls von Total verarbeitet", sagt David Nevicato, Total-Experte für das Thema Co2-Verarbeitung und Speicherung. (Handelsblatt)
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October 02, 2019 00:33 ET (04:33 GMT)
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