Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ABSCHWUNG - Der Abschwung hat die deutsche Wirtschaft fest im Griff. Deshalb wäre es verkehrt, wenn die Regierung weiter an ihrem Ziel der "schwarzen Null", also einem Haushalt ohne Neuverschuldung, festhält. Mit dieser Botschaft werden die führenden deutschen Wirtschaftsinstituts nach FAZ-Informationen an diesem Mittwoch vor die Öffentlichkeit treten und ihr Herbstgutachten präsentieren. (FAZ S. 17)
AOK - Angesichts des heftigen Widerstands aus den Ländern verzichtet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf sein Vorhaben, die bislang regional begrenzten Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) für alle gesetzlich Versicherten in ganz Deutschland zu öffnen. Das geht aus dem Kabinettsentwurf des "Fairer-Kassenwettbewerb-Gesetz" hervor. Mit dem Zugeständnis will Spahn erreichen, dass andere Teile des Gesetzes wie die überfällige Reform des Finanzausgleichs zwischen den Krankenkassen noch in diesem Jahr vom Bundestag verabschiedet werden. (Handelsblatt S. 14)
ESMA - Die EU-Wertpapierbehörde ESMA will künftig neben ihrer Rolle als Regelsetzer verstärkt als Aufsichtsinstanz auftreten. Nachdem in den ersten Jahren nach der Gründung 2011 die Regulierung im Fokus gestanden habe, gebe es nun "eine Bewegung hin zu mehr EU-Aufsicht", sagt ESMA-Chef Steven Maijoor im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Bereits 2020 werde sich die Behörde darauf konzentrieren, die Aufsichtspraxis in Europa zu vereinheitlichen. Ihre Personalstärke werde die ESMA deutlich ausbauen. Mit Blick auf die Überprüfung der Regeln für die Wertpapierberatung relativierte er Kritik aus der Finanzbranche. "Wir müssen vorsichtig sein und jeweils prüfen, wer da im Namen der Konsumenten spricht." (Börsen-Zeitung S. 3)
FUSSBALL - Bremen und Rheinland-Pfalz entwickeln einen Leitfaden für alle Bundesländer, wie sie Polizeikosten für Profifußballspiele eintreiben können. Doch eine bundesweit einheitliche Regelung ist in weiter Ferne. (SZ S. 9)
ELEKTROAUTO - Bis 2030 sollen in Deutschland eine Million Ladepunkte für Elektroautos installiert werden. Während Autohersteller zustimmen, halten Anbieter von Ladeinfrastruktur das Projekt für unrealistisch. (Handelsblatt S. 18)
FRANKFURT - In Reaktion auf den geplanten Brexit haben bisher 31 Banken aus 14 Ländern eine Standortentscheidung zugunsten Frankfurts getroffen. "Da kann derzeit kein anderer Bankenplatz mithalten", sagt Gertrud Traud, die Chefvolkswirtin der Helaba. In einer weiteren Definition von Finanzdienstleistern liegt die Mainmetropole aktuell sogar bei 45 Zuwanderern. Die schlechte Nachricht: Der mit der Bankenmigration einhergehende Beschäftigungszuwachs fällt deutlich geringer aus als bisher erwartet. Die Helaba hatte lange eine sich über mehrere Jahre erstreckende Verlagerung von mindestens 8.000 Bankjobs von der Themse an den Main vorausgesagt. In ihrer neuen Finanzplatzstudie prognostiziert die Landesbank nun nur noch einen Beschäftigungsimpuls im Zuge des Brexit von 3.500 Stellen bis Ende 2021. (Börsen-Zeitung S. 2)
DJG/pi/sha
(END) Dow Jones Newswires
October 02, 2019 00:39 ET (04:39 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.