BERLIN (Dow Jones)--Regierungsberater haben Einsparpotenzial in dreistelliger Millionenhöhe bei der Bürokratie identifiziert. Die Einführung eines bundeseinheitlichen Basisregisters würde Unternehmen jährlich um rund 216 Millionen Euro entlasten, heißt es im Abschlussbericht der ressortübergreifenden Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Reduzierung von Statistikpflichten, die dem Bundeskabinett in Berlin vorgelegt wurden. Firmen würden so Zeit sparen und müssten ihre Daten dann nicht mehr mehrfach gegenüber Verwaltungen angeben. Die Experten schlagen neben der einmaligen Erhebung von Unternehmensstammdaten auch eine bundeseinheitliche Wirtschaftsnummer vor.
Unter Berücksichtigung der Betriebskosten könnten durch das Vorhaben gesamtwirtschaftlich betrachtet sogar rund 128 Millionen Euro jährlich eingespart werden, heißt es in einer Empfehlung der Unterarbeitsgruppe zum Basisregister. Schon ab dem dritten Betriebsjahr des Basisregisters lohne sich das Projekt.
Die Experten fordern darüber hinaus eine Vereinfachung bei den Statistikpflichten. Derzeit verursachten die rund zwölf Statistiken und Teilelemente von Statistiken Kosten von rund 327,3 Millionen Euro pro Jahr für Unternehmen. Dies entspreche rund 0,7 Prozent der jährlichen Bürokratiekosten aus Informationspflichten der Wirtschaft. Würden die zwölf Statistiken zusammengeführt, könnten so 1,5 Millionen Euro pro Jahr gespart werden. Mehr sei nicht drin, so die Experten, "weil rund zwei Drittel der statistikrechtlichen Erhebungen auf EU-Vorgaben basieren".
Die Arbeitsgruppe wurde vor einem Jahr eingesetzt. Zu den Teilnehmern gehören neben dem Bundeswirtschaftsministerium auch Vertreter der Wirtschaftsministerien der Länder, der Bundesressorts, der Deutschen Bundesbank, der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder sowie des Normenkontrollrates.
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October 02, 2019 04:25 ET (08:25 GMT)
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