BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat angesichts des mutmaßlich letzten Angebots des britischen Premierministers Boris Johnson an die EU eine schnelle Einigung in der Brexit-Frage angemahnt. Es sei nun wichtig, zu einer Lösung zu kommen, "da die Zeit etwas drängt", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer in Berlin.
Zunächst sei aber die EU-Kommission als Verhandlungsführerin am Zug. Sie werde den Vorschlag des Vereinigten Königreichs prüfen, so Demmer. Im Anschluss daran werde die Bundesregierung dies inhaltlich bewerten. "Uns liegt daran, zu einer Einigung zu kommen, aber wir sind auch auf alles andere vorbereitet", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin mit Blick auf einen möglichen ungeregelten Brexit. Bislang sei ihr nicht bekannt, ob die Vorschläge Johnsons die Regierung erreicht hätten.
Johnson hatte nach Ende des Tory-Parteitages in Manchester erklärt, sein neues Konzept sehe keine Kontrollen an der Grenze zu Irland vor. Nordirland könne selbst entscheiden, ob es den EU-Regeln weiter folgen wolle. Johnson hoffe, Brüssel werde sich auf seinen Kompromissvorschlag einlassen. Andernfalls nehme er auch einen Austritt aus der EU ohne Abkommen im Kauf. Großbritannien werde die Europäische Union am 31. Oktober verlassen - "komme, was wolle", so der Premierminister.
(Mit Material von AFP)
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October 02, 2019 08:48 ET (12:48 GMT)
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