BERLIN (Dow Jones)--Deutschland und die Niederlande wollen enger zusammenarbeiten, um die Möglichkeiten von Wasserstoff zu erforschen. Dies vereinbarten Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und sein niederländischer Amtskollege Eric Wiebes in einer gemeinsamen Absichtserklärung zur Energiewende, die am Mittwoch in Berlin unterzeichnet wurde. In einer Machbarkeitsstudie sollen die zukünftige Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien sowie konkrete Anwendungen erprobt werden, etwa für die Speicherung von Ökostrom oder neue Verkehrsantriebe. Ziel sei die Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Wasserstoff-Richtlinie, heißt es in dem Dokument.
Dafür wollen beide Länder auch in einem Energie-Forum mit den Staaten Österreich, Belgien, Frankreich, Luxemburg, und der Schweiz kooperieren. Deutschland und die Niederlande haben sich beide verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden, also nicht mehr Kohlendioxid auszustoßen, als sie etwa anderweitig durch Aufforstung oder CO2-Speicherung einsparen. Den Haag strebt den Kohleausstieg bis 2030 an, Berlin bis 2038.
Umstritten ist dabei die Nutzung von Erdgas. Während die Bundesregierung weiter auf Gasimporte setzt und den Bau von Nord Stream II vorantreibt, will die Regierung in Den Haag so schnell wie möglich das Gasfeld von Groningen im Nordosten der Niederlande stilllegen. Es handelt sich um das größte Erdgasfeld Europas. Altmaier und Wiebes verständigten sich, dass eine Task Force Daten über den Ausstiegsprozess sammeln soll.
Deutschland und die Niederlande wollen sich bei der EU außerdem dafür einsetzen, Investitionshürden für Offshore-Windparks abzubauen. Auch soll enger bei Windkraft-Projekten in der Nordsee kooperiert werden.
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October 02, 2019 10:41 ET (14:41 GMT)
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