DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ADP: US-Privatwirtschaft schafft im September 135.000 zusätzliche Jobs
Die US-Unternehmen haben ihren Personalbestand im September etwas deutlicher als erwartet aufgestockt, allerdings von einer nach unten revidierten Basis. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden 135.000 zusätzliche Stellen. Analysten hatten ein Plus von 125.000 Jobs vorausgesagt. Im August waren unter dem Strich allerdings nur 157.000 Arbeitsplätze hinzugekommen und damit 38.000 weniger als ursprünglich gemeldet.
US-Rohöllagerbestände deutlich gestiegen
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 27. September deutlicher als erwartet ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,104 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 1,2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,412 Millionen Barrel erhöht.
US-Präsidentschaftsbewerber Sanders setzt Kampagne aus
Der US-Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders hat seine Wahlkampagne wegen eines Gesundheitsproblems vorübergehend ausgesetzt. Bei Sanders sei eine blockierte Arterie diagnostiziert worden, teilte der Sanders-Berater Jeff Weaver am Mittwoch mit. Dem Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der oppositionellen Demokraten seien deshalb bereits erfolgreich zwei Stents eingesetzt worden.
WTO erlaubt wegen Airbus-Subventionen US-Strafzölle gegen EU
Die USA dürfen Zölle auf Exporte Europas im Umfang von 7,5 Milliarden US-Dollar verhängen, weil die EU den Flugzeugbauer Airbus regelwidrig subventioniert hat. Zu diesem Schluss kommt die Welthandelsorganisation WTO, die damit eine neue Front der US-Regierung unter Präsident Donald Trump in den weltweiten Handelsstreitigkeiten ermöglicht.
EU-Kommission warnt USA vor Strafzöllen wegen Airbus nach WTO-Entscheidung
Die EU-Kommission hat die USA davor gewarnt, im Streit um Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus Strafzölle einzuführen. "Wenn die USA beschließen, von der WTO genehmigte Gegenmaßnahmen einzuführen, werden sie die EU in eine Situation bringen, in der wir keine andere Wahl haben, als das gleiche zu tun", erklärte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström in Brüssel.
Deutsche Wirtschaft zeigt sich nach WTO-Spruch besorgt
Mit Besorgnis hat die deutsche Wirtschaft auf den Schiedsspruch der Welthandelsorganisation WTO-Spruchs reagiert, nach dem die USA wegen europäischer Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus Zölle von 7,5 Milliarden US-Dollar auf EU-Exporte verhängen dürfen.
Ifo-Institut fordert ein Ende der Subventionen für Airbus und Boeing
Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat ein Ende der Subventionen für die Flugzeughersteller Airbus und Boeing gefordert, nachdem die Welthandelsorganisation WTO den USA wegen europäischer Subventionen für Airbus die Verhängung von Zöllen über 7,5 Milliarden US-Dollar auf EU-Exporte erlaubt hatte. "Die Airbus-Haupteigentümer Deutschland, Frankreich und Spanien sollten zusammen mit den USA ein Ende aller Subventionen im zivilen Flugzeugbau vereinbaren", forderte Ifo-Außenhandelsexperte Martin Braml.
EZB-Vizepräsident weist auf Mittelabflüsse bei Woodford, H2O, GAM hin
Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht nach den Worten ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos erhöhte Liquiditätsrisiken bei Investmentfonds und macht in einem für sie ungewöhnlichen Schritt auf größere Mittelabflüsse bei bestimmten Fonds aufmerksam. "Wir haben jüngst Fälle beobachten, wo Fonds beträchtliche Mengen an illiquiden Asset hielten und erhebliche Probleme mit großen Mittelabflüssen hatten", sagte de Guindos laut veröffentlichtem Redetext. Namentlich führte de Guindos Fonds von Woodford, H2O und GAM auf, die sämtlich Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities (Ucits) seien.
Britischer Premier Johnson schickt Nordirland-Plan an EU
Der britische Premierminister Boris Johnson hat der EU seinen Vorschlag für Nordirland nach dem Brexit unterbreitet. In einem Brief an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schrieb Johnson, er wolle die bisher vereinbarte Auffanglösung für die Grenze zwischen der britischen Provinz und Irland aus dem Austrittsabkommen streichen. Stattdessen solle Nordirland mit Großbritannien in einer Zollunion bleiben. Kontrollen im Warenhandel mit Irland sollten aber nur "dezentralisiert" über Online-Formulare und Überprüfungen auf Firmengeländen und "an anderen Punkten der Lieferkette" erfolgen.
Juncker sieht "einige problematische Punkte" in Johnsons Brexit-Vorschlag
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ist bereit, über die Brexit-Vorschläge des britischen Premierministers Boris Johnson zu verhandeln. In dem britischen Plan für ein neues Abkommen zu Nordirland gebe es "positive Fortschritte", aber auch "einige problematische Punkte", erklärte Juncker nach einem Telefonat mit Johnson. An diesen müsse in den kommenden Tagen weiter gearbeitet werden. Auch bei der Frage "substantieller Zollvorschriften" gebe es auf EU-Seite "Bedenken".
Merkel mahnt zu einheitlicher Brexit-Haltung übriger 27 EU-Staaten
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts des neuen Brexit-Vorschlages des britischen Premierministers Boris Johnson eine Bewertung abgelehnt und zugleich die Bedeutung einer gemeinsamen Position der übrigen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) ohne Großbritannien betont.
S&P bestätigt Rating für Europäische Union
S&P Global Ratings hat die Bonität der Europäischen Union mit 'AA/A-1+' bestätigt. Der Ausblick sei stabil, teilte die Ratingagentur mit.
Die wichtigsten Länder würden als Geldgeber weiter fähig und willens sein, den EU-Haushalt zu finanzieren.
Ruhani trotz Scheiterns in New York weiter offen für Dialog
Irans Präsident Hassan Ruhani hat sich weiter offen für einen Dialog mit dem Westen gezeigt, nachdem Bemühungen Frankreichs für ein Gespräch mit US-Präsident Donald Trump erfolglos geblieben waren. "Aus meiner Sicht bleibt der Weg (des Dialogs) offen", sagte Ruhani am Mittwoch bei einer Kabinettssitzung.
Medien: Conte erlaubte Treffen seines Geheimdienstchefs mit US-Justizminister
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat laut Medienberichten die Erlaubnis für Gespräche zwischen seinem Geheimdienstchef und US-Justizminister Bill Bar gegeben. Bei zwei Treffen mit Gennaro Vecchione habe Barr versucht, Informationen zur Untersuchung des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller zu erhalten, berichtete die Zeitung Corriere della Sera.
USA testen Interkontinentalrakete im Pazifik
Die USA haben nach eigenen Angaben erfolgreich eine Interkontinentalrakete getestet. Die Rakete vom Typ Minuteman III, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden kann, sei von der Vandenberg-Luftwaffenbasis in Kalifornien gestartet und rund 6750 Kilometer bis zum Kwajalein-Atoll im südlichen Pazifik geflogen, teilte die Luftwaffe am Mittwoch mit. Bei dem Test handelte es sich demnach nicht um eine "Antwort oder Reaktion auf globale Ereignisse oder regionale Spannungen".
Seehofer reist zu Gesprächen über Migrationspolitik nach Ankara und Athen
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will bei seiner bevorstehenden Reise in die Türkei und nach Griechenland mit Vertretern beider Länder über gemeinsame Anstrengungen in der Migrationspolitik sprechen. In Athen wolle Seehofer mit den Ministern für Bürgerschutz und Migrationsangelegenheiten erörtern, wie Deutschland die griechischen Behörden unterstützen könne, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch in Berlin.
Merkel empfängt niederländischen Ministerpräsidenten Rutte in Berlin
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte am Mittwoch zu deutsch-niederländischen Regierungskonsultationen empfangen. Merkel begrüßte Rutte am Mittag im Kanzleramt. Im Anschluss an ein Gespräch der beiden Regierungschefs sollte eine gemeinsame Plenarsitzung der deutschen und niederländischen Regierungsdelegationen abgehalten werden.
IW-Studie warnt vor steigender Rohstoffknappheit bei E-Autos
Die Batterie-Rohstoffe für die Elektromobilität könnten einer Studie zufolge knapp werden. Kobalt gelte als der Rohstoff mit dem höchsten Versorgungsrisiko, heißt es in dem Papier "Rohstoffsituation der bayerischen Wirtschaft", die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) erstellt hat. Für das Jahr 2026 wird sich die Nachfrage an Lithium-Ionen-Batterien je nach Szenario auf das 14- bis 24-Fache gegenüber 2016 erhöhen.
DIW: Vermögen in Deutschland legen deutlich zu
Die Deutschen sind laut einer Erhebung deutlich reicher geworden, bei der Vermögensverteilung herrscht aber nach wie vor eine hohe Ungleichheit. Die individuellen Nettovermögen legten zwischen 2012 und 2017 im Schnitt um ein Fünftel an Wert zu. Nachdem das Nettovermögen zwischen 2002 und 2012 nominal nur wenig gestiegen war, verfügte die Bevölkerung ab 17 Jahren mit knapp 103.000 Euro 2017 durchschnittlich über 22 Prozent mehr als noch 2012 mit knapp 85.000 Euro, so eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
450 neue Strecken für Lang-Lkws geöffnet
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October 02, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
Lange Lastkraftwagen dürfen ab sofort auf zusätzlichen Strecken fahren, müssen aber erst ab Mitte kommenden Jahres mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet sein. Für die Giga-Trucks werde das Straßennetz um 450 Strecken ausgeweitet, teilte das Bundesverkehrsministerium mit. Dies ermögliche eine Änderungsverordnung, die am heutigen Mittwoch in Kraft tritt.
Tausende Polizisten bei "Wutmarsch" in Paris
Gewalt bei "Gelbwesten"-Protesten, Anschlagsgefahr und Suizide: Mit einem "Wutmarsch" haben Frankreichs Polizisten für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. An der Pariser Kundgebung beteiligten sich am Mittwoch tausende Sicherheitskräfte, wie AFP-Reporter berichteten. Aufgerufen hatten erstmals seit 2001 alle großen Polizeigewerkschaften. Der Protestmarsch richtete sich auch gegen die geplante Rentenreform der Regierung.
DJG/DJN/AFP/hab/jhe
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October 02, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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