ZÜRICH (Dow Jones)--Erneut schwache US-Konjunkturdaten haben den schweizerischen Aktienmarkt am Donnerstag nur kurzzeitig belastet. Sie hätten nur das Bild der jüngsten negativen US-Daten bestätigt, hieß es von einem Beobachter. Die Sorge vor einer globalen Rezession wurde dadurch weiter geschürt.
Diesmal drückten der US-Auftragseingang für August und der ISM-Index für den Dienstleistungssektor für September kurzzeitig auf die Stimmung bei den Investoren. Der Auftragseingang ging um 0,1 Prozent zurück, während Ökonomen einen unveränderten Stand erwartet hatten. Der ISM-Index für den Dienstleistungsbereich fiel auf 52,6, während die Markterwartung bei 55,3 gelegen hatte. Damit blieb der Index allerdings im expansiven Bereich. Am Montag hatte bereits der Chicago-Einkaufsmanagerindex enttäuscht, dann überraschte am Dienstag der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA negativ.
Nach der Veröffentlichung der Daten war der SMI bis auf ein Tagestief bei 9.682 Punkten zurückgefallen, konnte sich im Anschluss allerdings wieder erholen und schloss mit einem minimalen Plus von drei Punkten bei 9.760 Punkten. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursverlierer und 6 -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 64,5 (zuvor: 77,21) Millionen Aktien.
Erneut waren es die konjunktursensiblen Werte, die die Verliererliste anführten. So büßten ABB weitere 1,9 Prozent ein, Adecco verloren 1,0 Prozent, Richemont 0,8 Prozent und die Papiere von Swatch fielen um 0,6 Prozent. Auch die Bankenwerte verzeichneten erneut Abgaben. Hier gaben Credit Suisse um 1,9 Prozent und UBS um 1,6 Prozent nach. Gewinne verbuchten dagegen die defensiven Werte Nestle oder Novartis, die sich um 0,8 Prozent bzw 0,5 Prozent erhöhten.
Die Sika-Aktie gewann 1,9 Prozent. Der Spezialchemiekonzern hat seine langfristigen EBIT-Margen-Ziele erhöht.
Julius Bär sanken dagegen um 1,3 Prozent. Der neue CEO Philipp Rickenbacher hat die Verkleinerung der Entscheidungsgremien angekündigt. Die Analysten von Vontobel befürchten aber, dass er bei der Vorlage des Jahresergebnisses im Februar die Ertragsziele nach unten anpassen muss. In der aktuellen Marktlage, in der die Bruttomarge hartnäckig unter Druck stehe, dürfte Julius Bär die Ziele beim Verhältnis von Kosten zu Einnahmen und bei der Vorsteuermarge nicht erreichen.
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October 03, 2019 11:40 ET (15:40 GMT)
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