Trotz Erfolgsmeldungen aus Pjöngjang hat Nordkoreas Militär nach Ansicht der US-Regierung keine ballistische Rakete von einem U-Boot aus abgefeuert. Man habe dafür keine Hinweise, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Donnerstag. Vieles deute darauf hin, dass Nordkorea die "ballistische Rakete mit kurzer bis mittlerer Reichweite" von einer "Plattform" im Meer abgeschossen habe, sagte er. Verteidigungsminister Mark Esper habe mit seinem japanischen Amtskollegen Taro Kono gesprochen. Beide seien sich einig gewesen, dass "Nordkorea diese Tests beenden sollte".
Mit dem jüngsten Raketentest wollte Nordkorea offenbar vor den neuen Atomgesprächen, die mit den USA am Samstag auf Expertenebene beginnen sollen, Stärke demonstrieren. Weltweit haben nur wenige Staaten die Fähigkeit, mit Atomwaffen bestückte Raketen von U-Booten abzufeuern. Raketen, die von einem U-Boot aus abgefeuert werden, sind schwerer vom Gegner zu entdecken und zu zerstören als solche, die von mobilen Abschussrampen oder festen Silos am Land gestartet werden.
Nordkorea hatte erklärt, der Test einer neuartigen ballistischen U-Boot-Rakete (SLBM) vom Typ Pukguksong-3, die am Mittwoch vor der Ostküste gestartet sei, sei erfolgreich verlaufen. Das Land habe damit seine militärische Schlagkraft erhöht, berichteten Staatsmedien weiter. Japans Regierungschef Shinzo Abe warf Nordkorea vor, gegen UN-Resolutionen verstoßen zu haben, die dem isolierten Land den Test ballistischer Raketen verbieten. Solche Raketen können in der Regel Atomsprengköpfe befördern und sind damit Massenvernichtungswaffen./lkl/DP/he
AXC0148 2019-10-03/19:51