NEW YORK (Dow Jones)--Ein guter US-Arbeitsmarktbericht für September sorgt nach der jüngsten Reihe schwacher Daten aus den USA zum Wochenausklang für etwas Erleichterung an der Wall Street. Mit 136.000 neuen Stellen wurde die Prognose eines Stellenaufbaus von 145.000 zwar knapp verfehlt, doch die Arbeitslosenquote sank auf 3,5 Prozent, das ist die niedrigste Quote seit fünfzig Jahren. Hier war mit einem unveränderten Wert von 3,7 Prozent gerechnet worden. Auch wurden die Daten für den August leicht nach oben revidiert. Einziger Wermutstropfen ist der leichte Rückgang der durchschnittlichen Stundenlöhne.
Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,9 Prozent auf 26.429 Punkte, der S&P-500 legt ebenfalls um 0,9 Prozent zu, der Nasdaq-Composite steigt um 1 Prozent.
Dennoch bleibt die Skepsis nach dem Arbeitsmarktbericht bestehen, denn vorherige Daten hatten für eine massive Enttäuschung bei den Investoren gesorgt. Allerdings hatten der schwache US-Auftragseingang für August und der enttäuschende ISM-Index für den Dienstleistungssektor am Vortag den Markt nur noch kurz belastet, denn die Hoffnungen richten sich jetzt auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank.
Diese Erwartungen sind allerdings jetzt wieder etwas zurückgegangen. Eine weitere Zinssenkung wird nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 79 Prozent eingepreist, nach 89 Prozent vor den Daten. Für zwei weitere Zinssenkungen hat sich die Erwartung auf 42 von zuvor 50 Prozent reduziert.
"Sichere Häfen" geben nur leicht nach
Die anhaltende Sorge vor einer drohenden globalen Rezession zeigt sich bei den "sicheren Häfen" Gold und Anleihen, die sich den Daten kaum bewegen. Der Goldpreis verliert pro Feinunze 0,1 Prozent auf 1.503 Dollar, nach 1.509 Dollar vor den Daten. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fällt um 1,0 Basispunkte auf 1,55 Prozent.
Die Ölpreise legen nach dem US-Abeitsmarktbericht deutlicher zu. Hier war es zuletzt acht Handelstage in Folge nach unten gegangen. Die anhaltenden Konjunktursorgen dürften eine deutliche Erholung der Preise allerdings erschweren, heißt es von der UBS. Auf der anderen Seite stütze jedoch das Risiko neuerlicher Angriffe auf die Ölinfrastruktur im Nahen Osten in Verbindung mit geringen freien Kapazitäten und einem möglichen Rückgang der Ölvorräte bis Ende 2020 als Folge der deutlich geringeren Förderung in Saudi-Arabien. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,7 Prozent auf 52,84 Dollar. Für Brent geht es um 1,3 Prozent auf 58,47 Dollar nach oben.
Der Dollar legte mit dem US-Arbeitsmarktbericht minimal zu, gibt die Aufschläge aber wieder weitgehend ab. Der Euro verharrt bei 1,0975 Dollar zurück, nach 1,0977 Dollar im Vorfeld der Daten. Damit könnte die Commerzbank Recht behalten. Bereits vor Veröffentlichung der Daten wiesen die Analysten darauf hin, dass die Risiken asymmetrisch gelagert seien - eine positive Überraschung dürfte kaum ausreichen, um (die) Rezessionsängste zu zerstreuen.
HP-Aktie mit Restrukturierung unter Druck
Bei den Einzelwerten sackt die HP-Aktie nach der Ankündigung eines Restrukturierungsplans um 9,6 Prozent ab. Der US-Computer- und Druckerhersteller will in den kommenden Jahren weltweit bis zu 9.000 Stellen streichen. Das ist Teil eines umfassenden Umstrukturierungsplans, den der neue Konzernchef Enrique Lores am Donnerstag vorstellte. HP will sich demnach künftig mehr auf Dienstleistungen konzentrieren. Der Konzern erhofft sich Einsparungen von jährlich 1 Milliarde Dollar ab 2022.
Costco haben ins Plus gedreht und steigen um 0,6 Prozent. Der Umsatz des Großhandelskonzern hatte für das vierte Quartal mit 47,5 (Vorjahr: 44,41) Milliarden Dollar gerade so die Markterwartungen getroffen, beim Ergebnis je Aktie jedoch verfehlt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.428,76 0,87 227,72 13,29 S&P-500 2.937,70 0,93 27,07 17,19 Nasdaq-Comp. 7.948,68 0,97 76,41 19,79 Nasdaq-100 7.726,67 1,16 88,27 22,06 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,41 3,2 1,38 21,0 5 Jahre 1,35 0,3 1,34 -57,7 7 Jahre 1,44 -0,5 1,45 -80,3 10 Jahre 1,52 -1,0 1,53 -92,1 30 Jahre 2,02 -1,3 2,03 -104,7 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 08:10 Uhr Mi, 17:21 Uhr % YTD EUR/USD 1,0975 +0,03% 1,0974 1,0952 -4,3% EUR/JPY 117,33 +0,06% 117,21 117,49 -6,7% EUR/CHF 1,0928 -0,29% 1,0966 1,0929 -2,9% EUR/GBP 0,8917 +0,29% 0,8890 0,8898 -0,9% USD/JPY 106,91 +0,03% 106,82 107,29 -2,5% GBP/USD 1,2308 -0,26% 1,2346 1,2308 -3,6% USD/CNY 7,1484 0,0% 7,1484 7,1484 +3,9% Bitcoin BTC/USD 8.144,32 -0,31% 8.114,75 8.223,00 +119,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,84 52,45 +0,7% 0,39 +9,6% Brent/ICE 58,47 57,71 +1,3% 0,76 +5,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.502,91 1.505,00 -0,1% -2,09 +17,2% Silber (Spot) 17,48 17,57 -0,5% -0,09 +12,8% Platin (Spot) 878,72 891,00 -1,4% -12,28 +10,3% Kupfer-Future 2,54 2,55 -0,4% -0,01 -4,2% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 04, 2019 12:01 ET (16:01 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.