FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem soliden US-Arbeitsmarktbericht haben Europas Börsen am Freitag zugelegt. Die US-Wirtschaft hat im September mit 136.000 neuen Stellen zwar nicht ganz die Erwartung von 145.000 erreicht. Allerdings wurden die Augustzahlen nach oben revidiert. Auch ist die Arbeitslosenquote mit 3,5 Prozent im September deutlich unter der Erwartung von 3,7 Prozent geblieben. Einziger Wermutstropfen war der leichte Rückgang der durchschnittlichen Stundenlöhne.
Der DAX gewann 0,7 Prozent auf 12.013 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,9 Prozent auf 3.447 nach oben. Der Euro zeigte sich kaum bewegt. Dass sich die Begeisterung über die Zahlen nicht stärker ausfiel, könnte damit in Zusammenhang stehen, dass sie nicht ausreichend gut waren, um die Rezessionsängste aus dem Markt zu nehmen. Die zuletzt sehr schwachen ISM-Daten aus den USA stecken den Anlegern offenbar noch tief in den Knochen.
EU will nicht sofort auf US-Strafzölle reagieren
Leicht positiv wurden die Aussagen aus der EU gewertet, nicht sofort auf US-Strafzölle wegen der Airbus-Subventionen reagieren zu wollen. Dies verhindere, dass US-Präsident Donald Trump mit weiteren irrationalen Maßnahmen um sich schlage, und beruhige die Lage. Man bedauere die Situation und setze weiter auf Verhandlungen, ließ EU-Handelssprecher Daniel Rosario wissen. Für die Airbus-Aktie ging es um 2,9 Prozent nach oben.
Die Strafen für Airbus könnten geringer als befürchtet ausfallen, da auch US-Airlines davor gewarnt hatten. Auch Analysten wie von Bank of America-Merrill Lynch sprachen nur von einer begrenzten Belastung.
Unter Druck standen mit 2,3 Prozent Minus Commerzbank. Das mit Spannung erwartete Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) stärkt polnischen Kreditnehmern im Streit um Franken-Darlehen den Rücken. Das belastet besonders die Commerzbank. Denn die zum Verkauf stehende polnische Tochter M-Bank halte Milliarden an solchen Krediten in ihren Büchern.
Spekulationen über höheres HKEX-Gebot für LSE
Für die LSE-Aktie ging es mit 3 Prozent kräftiger nach oben. Laut einem Reuters-Artikel soll die Hongkong Stock Exchange (HKEX) drei LSE-Aktionäre ermutigt haben, ein erhöhtes Gebot für die LSE zu unterstützen. Laut dem Bericht sollen die drei Anteilseigner, die 3 Prozent der LSE-Aktien halten, den Chinesen erklärt haben, dass ein mögliches Gebot bis zu 20 Prozent höher ausfallen müsse bei einer zugleich höheren Bar-Komponente.
Die Erfolgsaussichten eines neuen Gebots dürften aber auch dieses Mal nur gering sein, selbst nach einer Anhebung. Auch wenn die LSE-Aktionäre einem höheren Gebot zustimmen sollten, dürften sich die politischen und regulatorischen Hürden einer Übernahme als zu hoch erweisen. Das erste Gebot war vom LSE-Board abgelehnt worden.
Lufthansa führten die Verliererliste im DAX mit Abgaben von 3,2 Prozent an. Hintergrund war laut Angaben aus dem Handel ein Reuters-Artikel über angeblich geplante Steuererhöhungen der Bundesregierung auf Flugtickets.
AMS dürfte bei Osram zum Zuge kommen
Osram schlossen mit plus 0,5 Prozent auf 40,84 Euro fast auf Höhe des AMS-Gebots von 41 Euro je Anteilsschein. Im Handel wurde dies als Indiz gewertet, dass die Offerte der Österreicher aller Wahrscheinlichkeit nach erfolgreich sein wird. Die Akzeptanzschwelle des Gebots liegt bei 62,50 Prozent. Ob diese erreicht wurde, dürfte am Freitagabend bekannt gegeben werden.
Für die Aktie von Aryzta ging es in Zürich um 7,2 Prozent nach oben. Den Auslöser lieferte die Nachricht, dass das Unternehmen ein Gebot für die Beteiligung von 43 Prozent an Picard erhalten habe. Auch wenn die Summe niedriger ist als noch im Frühjahr erhofft, dürfte es die Liquiditätssorgen zunächst mildern, so ein Marktteilnehmer.
=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.446,71 +29,34 +0,9% +14,8% . Stoxx-50 3.144,13 +21,80 +0,7% +13,9% . Stoxx-600 380,22 +2,76 +0,7% +12,6% Frankfurt XETRA-DAX 12.012,81 +87,56 +0,7% +13,8% London FTSE-100 London 7.155,38 +77,74 +1,1% +5,2% Paris CAC-40 Paris 5.488,32 +49,56 +0,9% +16,0% Amsterdam AEX Amsterdam 564,59 +6,09 +1,1% +15,7% Athen ATHEX-20 Athen 2.049,34 +8,65 +0,4% +27,4% Brüssel BEL-20 Bruessel 3.610,64 +35,88 +1,0% +11,3% Budapest BUX Budapest 39.826,51 +278,92 +0,7% +1,8% Helsinki OMXH-25 Helsinki 3.882,22 +26,93 +0,7% +5,4% Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 127.930,87 +846,35 +0,7% +11,9% Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.013,98 +12,95 +1,3% +13,7% Lissabon PSI 20 Lissabon 4.865,83 +42,04 +0,9% +3,7% Madrid IBEX-35 Madrid 8.961,80 +59,60 +0,7% +4,9% Mailand FTSE-MIB Mailand 21.470,44 +158,93 +0,7% +16,2% Moskau RTS Moskau 1.311,65 +4,64 +0,4% +23,0% Oslo OBX Oslo 796,37 +11,62 +1,5% +7,7% Prag PX Prag 1.004,56 -0,92 -0,1% +1,8% Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.593,98 +5,57 +0,4% +13,2% Warschau WIG-20 Warschau 2.121,16 +21,86 +1,0% -6,8% Wien ATX Wien 2.923,29 +17,54 +0,6% +5,9% Zürich SMI Zuerich 9.827,72 +67,28 +0,7% +16,6% DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 08:10 Uhr Mi, 17:21 Uhr % YTD EUR/USD 1,0974 +0,01% 1,0974 1,0952 -4,3% EUR/JPY 117,33 +0,06% 117,21 117,49 -6,7% EUR/CHF 1,0928 -0,29% 1,0966 1,0929 -2,9% EUR/GBP 0,8921 +0,33% 0,8890 0,8898 -0,9% USD/JPY 106,92 +0,04% 106,82 107,29 -2,5% GBP/USD 1,2301 -0,31% 1,2346 1,2308 -3,6% USD/CNY 7,1484 0,0% 7,1484 7,1484 +3,9% Bitcoin BTC/USD 8.165,92 -0,05% 8.114,75 8.223,00 +119,6% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,70 52,45 +0,5% 0,25 +9,3% Brent/ICE 58,31 57,71 +1,0% 0,60 +5,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.504,28 1.505,00 -0,0% -0,73 +17,3% Silber (Spot) 17,51 17,57 -0,4% -0,06 +13,0% Platin (Spot) 879,07 891,00 -1,3% -11,93 +10,4% Kupfer-Future 2,54 2,55 -0,4% -0,01 -4,2% ===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 04, 2019 12:11 ET (16:11 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.