Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Sentix Deutschland auf tiefstem Stand seit Juli 2009
Die Stimmung in Deutschland und in der Eurozone hat sich im Oktober spürbar verschlechtert. "Eine positive Reaktion auf die Hilfsmaßnahmen der Notenbanken ist ausgeblieben, die Konjunktureinschätzungen fallen auf breiter Front", erklärte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Für Deutschland fiel der Konjunkturindex von minus 12,8 auf minus 19,4 Punkte. Das ist der tiefste Stand seit Juli 2009. Der Konjunkturindex für Euroland markierte mit einem Rückgang von minus 11,1 auf minus 16,8 Zähler den niedrigsten Wert seit März 2013.
Deutscher Auftragseingang sinkt im August wider Erwarten
Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im August schwächer entwickelt als erwartet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sank er gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent. Damit setzte sich der Abwärtstrend der jüngsten Monate entgegen den Erwartungen fort. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,2 Prozent prognostiziert.
Commerzbank: Deutsche Industrie weiter im Abwärtstrend
"Die Zahlen zum Auftragseingang schreiben den Trend der letzten Monate fort", analysiert Commerzbank-Volkswirt Marco Wagner. Im August ist der Ordereingang der deutschen Industrie um 0,6 Prozent gesunken, während Ökonomen einen leichten Anstieg erwartet hatten. "Auch Frühindikatoren wie die Ifo-Erwartungen deuten darauf, dass sich der Abwärtstrend der deutschen Industrie fortsetzen dürfte", erwartet Wagner. "Dass gleichzeitig die deutschen Autobauer zunehmend ins Ausland abwandern, macht es der inländischen Wirtschaft nicht einfacher."
VP Bank: Trostloses Bild der deutschen Wirtschaft
Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe, sieht wenig Hoffnung für eine Trendwende beim Auftragseingang der deutschen Industrie. "Zwar geht der Rückgang teilweise auf die volatilen Neubestellungen von Großaufträgen zurück, doch dies ändert nichts am insgesamt trostlosen Bild", lautet sein Fazit. "Die deutsche Industrie muss sich auf schwere Zeiten einstellen. Vor allem aus dem Inland gab es im Monatsvergleich spürbar weniger Neuaufträge."
DIHK sieht nach schwachem Auftragseingang wenig Hoffnung auf Entspannung
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat sich nach der Veröffentlichung der jüngsten Zahlen zu den deutschen Auftragseingängen skeptisch für die weitere Entwicklung gezeigt. "Die Auftragseingänge setzen ihren Abwärtstrend fort und sinken auf das Niveau von 2016", konstatierte DIHK-Konjunkturexpertin Katharina Huhn. Am stärksten falle der Rückgang bei den Herstellern von Investitionsgütern aus.
IfW will Senkung von Arbeitslosenbeitrag trotz Abschwungs
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat trotz des gegenwärtigen konjunkturellen Abschwungs eine Senkung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung gefordert. Der Kieler Finanzwissenschaftler Alfred Boss, der nach Angaben des IfW eine Neubewertung der finanziellen Situation der Bundesagentur für Arbeit (BA) vorgenommen hat, verlangte eine Senkung des Beitragssatzes von 2,5 Prozent auf 2,2 Prozent.
Ifo: Deutschland und Europa gewinnen durch Yuan-Abwertung
Eine Abwertung der chinesischen Währung im Zollkonflikt würde Deutschland, Europa und dem Rest der Welt mehr Wohlstand bringen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Ifo-Instituts. Bei einer zehnprozentigen Abwertung des Yuan würde Deutschland 413 Millionen Euro Realeinkommen gewinnen, verliert die chinesische Währung 20 Prozent ihres Wertes sogar 499 Millionen im Jahr, wie aus Berechnungen des Ifo-Handelsmodells hervorgeht.
Kanzleramtschef: Klimaschutzgesetz schreibt ehrgeiziges Ziel für 2030 fest
Kanzleramtschef Helge Braun hat Berichte heruntergespielt, nach denen die Regierung ihr Klimaschutzpaket abschwächen will. "Wir haben jetzt einen Klimaschutzplan 2030 gemacht", sagte Braun im ZDF-"Morgenmagazin" auf eine entsprechende Frage. Deutschland habe die Ziele der Europäischen Union (EU) versprochen und einen besonderen Ehrgeiz angekündigt. "Das Klimaschutzgesetz, das wir jetzt in den nächsten Tagen verabschieden werden, wird genau dieses nationale Klimaziel 2030 festschreiben", kündigte Braun an.
Altmaier will für Windkraft-Ausbau den Artenschutz lockern
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will den Artenschutz lockern, um den Ausbau der Windenergie an Land zu beschleunigen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze soll bis 2020 mit den erneuerbaren Energien einen weiteren Ausnahmegrund im Bundesnaturschutzgesetz aufnehmen, heißt es in einem 18-Punkte-Programm, über das die Zeitung Die Welt am Montag zuerst berichtete und in das Dow Jones Newswires Einblick hatte. Auch sollen Klimaschutz-Maßnahmen von den Ausgleichspflichten im Bundesnaturschutzgesetz vollständig ausgenommen werden.
Nobelpreis für Medizin geht an US-Forscher Kaelin und Semenza und Briten Ratcliffe
Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an die US-Zellforscher William Kaelin and Gregg Semenza und ihren britischen Kollegen Peter Ratcliffe. Sie erhielten die Auszeichnung für ihre Entdeckungen zu der Frage, wie Zellen sich an unterschiedliche Sauerstoffmengen anpassen können, teilte das Nobel-Komitee in Stockholm mit. Die Entdeckungen der Forscher helfen unter anderem im Kampf gegen Krebs.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz/SNB: Währungsreserven Sep 777,0 Mrd CHF
Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Aug 767,0 Mrd CHF
DJG/DJN/AFP/apo
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October 07, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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