Köln (ots) - In seiner neuesten Ausgabe hinterfragt "Team Wallraff" das Geschäftsmodell sogenannter Billig-Airlines und dokumentiert u. a., wie sich die niedrigen Flugpreise auf Sicherheit und Service auswirken. Erstmals konnte dazu eine TV-Reporterin wochenlang Undercover als Stewardess arbeiten. Die Team-Wallraff-Redakteurin lässt sich in sechs Wochen von der Leiharbeitsfirma Crewlink, die für Ryanair Personal rekrutiert, zur Flugbegleiterin bei Ryanair ausbilden. Schon bei der Schulung im Kasernenhofton erlebt sie ein Klima der Angst und Einschüchterung. Das Thema medizinische Notfallversorgung an Bord wird nur anderthalb Tage behandelt. Für die sieben von Ryanair definierten Notfallszenarien inklusive Evakuierung spielt jeder Auszubildende nach der theoretischen Anweisung nur eine Variante durch - und das auch nur einmal. Nach bestandener Prüfung sollen die jungen Menschen im Extremfall an Bord für die Sicherheit und die Not-Evakuierung ihrer Passagiere verantwortlich sein. Mehrere Mit-Absolventen räumen gegenüber der RTL-Reporterin nach bestandener Prüfung jedoch ein, dass sie dazu nicht in der Lage wären. Auf Anfrage von "Team Wallraff" teilte Crewlink dazu mit: "Alle unsere Kabinenpersonalschulungen sind von der irischen Luftfahrtbehörde gemäß den EASA-Bestimmungen genehmigt." Anders als die Themen Sicherheit und Erste Hilfe nimmt der Bordverkauf bei der Ausbildung mit fast einer Woche einen großen Raum ein. Die Ausbilderin lässt ihre Schüler auch wissen, warum: "Weil sie (Ryanair, d. Red.) mit den Verkäufen den größten Profit machen". Beim Los-Verkauf, den Ryanair auf ihren Flügen anbietet und dessen Einnahmen Kinderhilfsprojekten zu Gute kommen soll, verdient offenbar in erster Linie die Airline. Nach eigenen Angaben hat Ryanair in den letzten fünf Jahren zwei Millionen gespendet. Hochrechnungen von "Team Wallraff" ergeben, dass damit möglicherweise nur knapp 5,5 Prozent und damit nur ein Bruchteil der Millionen-Erlöse an Kinderhilfsorganisationen gegangen ist. Der Arbeitsvertrag, den die RTL-Reporterin nach bestandener Prüfung von der Leiharbeitsfirma Crewlink erhält, die für Ryanair Personal stellt, sieht u.a. nur 18 Urlaubstage und eine Kündigungsfrist von null Tagen in den ersten 13 Arbeitswochen vor. Beides widerspricht dem deutschen Arbeitsrecht. Die Leiharbeitsfirma Crewlink, die nur für Ryanair arbeitet, schreibt hierzu: "Crewlink hält sich voll und ganz an das deutsche Arbeitsrecht." Beim Gepäck und dem Check-In fallen bei Ryanair zusätzliche Gebühren an, die für den Kunden kaum vorhersehbar sind. Für zu schweres Gepäck, ein zu spätes Einchecken, fehlerhaft eingegebene Namen und keine ausgedruckte Bordkarte etwa bittet die Lowcost-Airline ihre Passagiere rigoros zur Kasse. Das erlebt RTL-Reporterin Alicia bei der Schulung eines Ryanair-Dienstleisters zur Bodenstewardess am Flughafen Köln/Bonn und später im Dienst. Der Bitte um Stellungnahme kam Ryanair in keinem der Fälle nach. Überbuchungen, die von sämtlichen Airlines möglicherweise bewusst in Kauf genommen werden, sorgen an den Flughäfen für Chaos und bei den Passagieren im schlimmsten Fall für geplatzte Reiseträume. Diese Erfahrung macht die RTL-Reporterin Alicia undercover am Airport Düsseldorf, nachdem sie sich auch dort zur Boden-Stewardess hat ausbilden lassen. Am Ticketschalter macht sie die Erfahrung, dass insbesondere Eurowings-Fluggäste mit einem Basic-Tarif im Falle von Überbuchungen benachteiligt werden und bei der Handgepäck-Mitnahme offenkundig stärker reglementiert werden. Eurowings bestreitet das in einer Stellungnahme: "Die gebührenpflichtige Sitzplatzreservierung ist kein Kriterium. In nahezu allen Fällen finden sich Passagiere, die freiwillig und auf Grundlage der ihnen angebotenen Entschädigungszahlung vom Flug zurücktreten bzw. sich auf einen späteren Flug umbuchen lassen." Einem RTL-Mitarbeiter, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, drängt sich bei einer fingierten telefonischen Buchung im Eurowings-Callcenter der Verdacht der Diskriminierung auf. Die EU-Verordnung für den Luftverkehr, die die Beförderung von Menschen mit Behinderung und eingeschränkter Mobilität regelt, scheint bei Eurowings nach seiner eigenen Erfahrung nur eingeschränkt angewendet zu werden. Als er vier Personen für einen Flug nach Mallorca einbuchen will, heißt es zunächst: kein Problem. Als er hinzufügt, dass es sich um Rollstuhlfahrer handelt, sind plötzlich nur noch zwei Einbuchungen möglich. Dabei sind laut Online-Tool auf dem optionierten Flug jede Menge Plätze frei. Den Grund dafür erfährt die RTL-Reporterin Sonja, die sich in einem einwöchigen Kurs bei einem Subunternehmen zur Callcenter-Mitarbeiterin bei Eurowings schulen lässt. Die Schüler werden explizit darauf hingewiesen, dass höchstens zwei Passagiere eingebucht werden dürfen, die nicht auf eigenen zwei Beinen einsteigen können - aus Kostengründen, denn der Service sei für die Kunden frei. Eurowings bestreitet in einer Stellungnahme jegliche Beschränkung auf zwei Rollstuhlfahrer pro Maschine, weist aber darauf hin, dass die Anzahl an Passagieren, die unbedingt auf einen Rollstuhl angewiesen sind und ohne Begleitung reisen, aus Sicherheitsgründen auf maximal fünf pro Flug limitiert sei.
Weitere Themen u.a.: Als Lost-and-Found-Mitarbeiter erlebt ein RTL-Reporter am Flughafen Berlin-Tegel wiederholt chaotische Zustände bei der Suche nach vermissten Koffern. Ein weiterer RTL-Reporter dokumentiert bei einem Undercover-Einsatz als Gepäckband-Arbeiter am Düsseldorfer Flughafen, wie dort mit dem Gepäck umgegangen wird. Immer wieder wird er Zeuge, wie die gestressten Kollegen das Gepäck achtlos durch die Luft werden, schleudern oder sogar mit Füßen treten.
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