Nach dem Skandal um keimbelastete Wurst der Firma Wilke hat sich Deutschlands größter Fleischkonzern Tönnies für eine Neuaufstellung der Lebensmittelüberwachung ausgesprochen. "Wir brauchen einheitliche Standards und mehr Objektivität", sagte Clemens Tönnies, der geschäftsführende Gesellschafter, in einem "Welt"-Interview. Derzeit gebe es in nahezu jedem Landkreis andere Vorgaben und Regelauslegungen. Das könne auf Dauer nicht funktionieren. Tönnies forderte stattdessen eine zentrale Instanz. "Da kann und will ich keine Lösung vorgeben. Das ist allein Sache der Behörden."
Waren von Wilke werden mit zwei Todesfällen in Südhessen und 37 weiteren Krankheitsfällen in Verbindung gebracht. Mehrfach wurden Listerien-Keime in Wilke-Produkten nachgewiesen. Die Keime können für Menschen mit geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein. Der hessische Landkreis Waldeck-Frankenberg hatte als Aufsichtsbehörde den Betrieb mit 200 Mitarbeitern am Dienstag vergangener Woche geschlossen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung./geh/DP/he
AXC0228 2019-10-07/20:11