Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
THYSSENKRUPP - Dem Industriekonzern Thyssen-Krupp steht ein weiterer Großumbau bevor. Die Sparten Komponentenfertigung (Components) und Anlagenbau (Industrial Solutions) sollen aufgelöst, die Holding des Konzerns soll drastisch zusammengestrichen werden. Die Pläne, von denen das Handelsblatt aus Konzernkreisen erfuhr, will die neue Interimsvorstandschefin Martina Merz am Dienstag bei einem Treffen mit 150 Topmanagern vorstellen. Es wird ihr erster Auftritt in neuer Funktion sein. Mit der Auflösung der beiden Sparten bereitet sich Thyssen-Krupp auf die Abwicklung der Geschäftsfelder vor: Bis auf wenige Töchter sollen die Aktivitäten ganz oder teilweise verkauft werden. Dazu seien bereits erste Gespräche geführt worden, erfuhr das Handelsblatt. Zunächst könnten mit Wettbewerbern Partnerschaften geschlossen werden. Im nächsten Schritt könnte der Komplettverkauf folgen. Der Konzern wollte das nicht kommentieren. Klar ist aber: Von dem Umbau ist jeder dritte der aktuell noch 160.000 Mitarbeiter betroffen. Letztlich wird Thyssen-Krupp damit auf das Stahlgeschäft zurückgeschnitten, da auch die Aufzugsparte verkauft werden soll. Die Zäsur wird auch die Holding treffen. Dort sollen die Kosten den Plänen zufolge auf rund 200 Millionen Euro fast halbiert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten einige Hundert Mitarbeiter gehen, hieß es. (Handelsblatt . 4)
BOSCH - Der Automobilzulieferer Bosch lässt E-Autos länger laufen. Der Stuttgarter Konzern setzt bei der Leistungselektronik künftig auf selbst produzierte Chips aus Siliziumkarbid. Die innovativen Halbleiter sollen die Reichweite von Elektroautos deutlich steigern, Ladezeiten verkürzen und Kosten senken. (Handelsblatt S. 16/FAZ S. 18)
MERCK - Die Wirtschaft kommt in der öffentlichen Debatte zu kurz, beklagt Stefan Oschmann, Vorstandsvorsitzender des Pharma- und Chemiekonzerns Merck. Das eigene Geschäft sieht er zwar gut aufgestellt, der Handelskonflikt bereitet ihm jedoch Sorgen. (FAZ S. 22)
WILKE - Der nach Todesfällen durch seine Produkte geschlossene hessische Wursthersteller Wilke hat erst im Juli noch das für die Belieferung des Lebensmittelhandels entscheidende IFS-Qualitätszertifikat erhalten. Dies erklärte der Geschäftsführer der deutschen Dachorganisation IFS Management, Stephan Tromp, auf Anfrage der Zeitung Die Welt. Das Zertifikat wurde von der Frankfurter Prüforganisation DQS CFS ausgestellt. "Nun muss geprüft werden, ob Wilke eine große Show veranstaltet und womöglich mit krimineller Energie getäuscht hat oder ob ein Auditorenversagen vorliegt", sagt Tromp. (Welt S. 11)
FLUGHAFEN DÜSSELDORF - Der Flughafen Düsseldorf wird in diesem Jahr 25,5 Millionen Reisende abfertigen und damit rund 900.000 Passagiere mehr zählen als im bisherigen Rekordjahr 2017. Das sagte Flughafen-Chef Thomas Schnalke der Düsseldorfer Rheinischen Post. 2020 rechnet er eher mit vorsichtigerem Wachstum, unter anderem wegen der schwächelnden Konjunktur und der Klimaschutzdiskussion. Im Juli hatte Schnalke noch für das ganze Jahr 2019 mit 25,7 Millionen Passagieren gerechnet. 2018 gab es im Zusammenhang mit der Air-Berlin-Pleite nur 24,3 Millionen Passagiere in der NRW-Landeshauptstadt. (Rheinische Post)
TRADEGATE - Die Tradegate Exchange GmbH wird neuer privatrechtlicher Träger der Börse Berlin. Wie die Börsen-Zeitung in Finanzkreisen erfahren hat, wird die Übernahme der Trägerschaft an der Börse Berlin sowie an der Equiduct-Plattform noch in dieser Woche bekannt gegeben. Tradegate löst als neuer Träger die Börse Berlin AG ab. Da sie bereits die Trägerin der Tradegate Exchange ist, handelt es sich um einen weiteren Konsolidierungsschritt in der Regionalbörsenlandschaft. (Börsen-Zeitung S. 1)
LBBW - Die LBBW erwartet härtere Zeiten im Firmenkundengeschäft. Alle großen, globalen und schwierigen Themen wie den Handelskonflikt, den Brexit oder einen drastischen Rückgang der Nachfrage nach Automobilen "können wir natürlich bei unseren Kunden auch sehen", sagt Firmenkundenvorstand Karl Manfred Lochner im Interview der Börsen-Zeitung. Dies führe zu dem Schluss, dass der Boom zu Ende sei. "Die große Frage ist nur, ob es nun eine leichte Delle oder einen größeren Einbruch geben wird." Die LBBW sei auf beides vorbereitet. (Börsen-Zeitung S. 2)
SPOTIFY - Die weltgrößte Musik-Plattform Spotify baut ihr Podcast-Angebot für deutsche Hörer aus. Als zweitem Land nach den USA startet ab Dienstag in Deutschland das Format "Your Daily Drive", ein algorithmisch erstellter, personalisierter Mix aus Musik und aktuellen Nachrichten-Podcasts, wie Courtney Holt, globaler Head of Studios and Video, dem Handelsblatt sagte. Als Partner hat Spotify zum Start mehrere große Nachrichten-Redaktionen an Bord. (Handelsblatt S. 47)
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October 08, 2019 00:34 ET (04:34 GMT)
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