ZÜRICH (Dow Jones)--Die schweizerische Börse hat am Dienstag unter Druck gestanden. Händler sprachen von einer nachlassenden Risikobereitschaft angesichts der am Donnerstag beginnenden Handelsgespräche zwischen den USA und China. Während China offenbar versucht, kleinteilige Vereinbarungen zu erreichen und die großen Problemfelder zunächst außen vor zu lassen, pocht US-Präsident Donald Trump auf einen großen Deal. Die Vorstellungen dürften nur schwerlich unter einen Hut passen. Für weitere Skepsis unter Anlegern sorgte die Ausweitung der US-Sanktionsliste chinesischer Unternehmen. Vereinzelt wurden auch die Brexit-Schlagzeilen zur Erklärung der schwachen Kursentwicklung bemüht. Berichte legen nahe, dass ein Abkommen zwischen der EU und Großbritannien nach einem Telefonat zwischen Premier Boris Johnson und Bundeskanzlerin Angela Merkel praktisch unmöglich ist.
Der SMI verlor 1,1 Prozent auf 9.800 Punkte. Alle 20 SMI-Werte schlossen im Minus. Umgesetzt wurden 50,85 (zuvor: 43,2) Millionen Aktien. Unternehmensmeldungen spielten in den negativen Börsenumfeld kaum eine Rolle, es gab derer auch nicht viele. Adecco verloren 1,7 Prozent. Die Aktien von Personaldienstleistern standen in ganz Europa unter Druck. PageGroup und Robert Walters hatten mit Gewinnwarnungen aufgewartet.
Novartis hatte von der US-Gesundheitsbehörde FDA grünes Licht für ihr Mittel Beovu zur Behandlung der feuchten Form der altersabhängigen Makuladegeneration erhalten. Der Pharmakonzern rechnet damit, dass in den USA bis 2020 mehr als 1,75 Millionen Menschen an der Krankheit erkranken könnten. Vontobel schätzt den Umsatz mit dem Medikament im kommenden Jahr auf 190 Millionen US-Dollar, bevor er dann bis 2023 auf 1,19 Milliarden Dollar steigen könnte. Die Titel sanken mit dem Gesamtmarkt um 1,4 Prozent.
Der Backwaren- und Lebensmittelkonzern Aryzta veröffentlichte Geschäftszahlen für 2018/19, die insgesamt wenig überzeugend ausfielen. Bemängelt wurde vor allem die maue Umsatzentwicklung. Der Kurs sackte um 5,2 Prozent ab. Noch ärger mit minus 10,9 Prozent erwischte es die Papiere des Automobilzulieferers Autoneum. Die Gesellschaft hatte vor einem schwachen zweiten Halbjahr gewarnt, der CEO muss gehen.
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October 08, 2019 11:49 ET (15:49 GMT)
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