FRANKFURT (Dow Jones)--Eine chinesische Staatszeitung hat den US-Konzern Apple beschuldigt, die regierungskritischen Demonstranten in Hongkong mit einer Karten-App unterstützt zu haben. Die erst seit kurzem verfügbare Smartphone-App werde genutzt, um den Standort der Polizei zu verfolgen, schreibt die Zeitung People's Daily, ein Organ der Kommunistischen Partei Chinas, und wirft den Entwicklern der App "böse Absichten" vor, weil sie gewalttätigen Demonstranten einen "Navigationsdienst" zur Verfügung stellten.
Auch die Motive von Apple selbst werden in Frage gestellt: Könnte sich Apple etwa absichtlich zum Komplizen der Randalierer gemacht haben?, fragt die Zeitung in einem Kommentar auf ihrer englischsprachigen Webseite und appelliert dafür, Geschäft und Politik zu trennen.
"Niemand will Apple in die anhaltenden Unruhen in Hongkong hineinziehen", schreibt der Kommentator warnend. "Aber die Leute haben Grund zur Annahme, dass Apple Geschäft mit Politik und sogar illegalen Handlungen vermischt." Apple müsse die Folgen seiner "unklugen und rücksichtslosen Entscheidung" bedenken.
"Ausländische Unternehmen verstehen wahrscheinlich nicht die Gefühle und die Denkweise der Chinesen", heißt es weiter. Aber letztlich würden sie nur sich selbst schaden, wenn es ums Geschäft geht: "Sie müssen auch wissen, dass nur der Wohlstand Chinas und des chinesischen Hongkongs ihnen einen breiteren und nachhaltigeren Markt bringen wird."
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October 09, 2019 03:44 ET (07:44 GMT)
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