BERLIN (Dow Jones)--In ungewöhnlich deutlicher Form hat die Bundesregierung den türkischen Militäreinsatz gegen kurdische Milizen in Nordsyrien verurteilt und Ankara zur Beendigung der Offensive aufgefordert. Bundesaußenminister Heiko Maas warnte, dass der Einsatz die terroristische Vereinigung Islamischer Staat stärken könne.
"Wir verurteilen die türkische Offensive im Nordosten Syriens auf das Schärfste. Die Türkei nimmt damit in Kauf, die Region weiter zu destabilisieren und riskiert ein Wiedererstarken des IS", erklärte Außenminister Heiko Maas in einer Stellungnahme.
Das vom Krieg der letzten acht Jahre schwer getroffene Syrien brauche Stabilität und einen politischen Prozess, an dessen Anfang die Einberufung des Verfassungskomitees in Kürze stehe.
"Die türkische Offensive droht nun jedoch eine weitere humanitäre Katastrophe sowie neue Fluchtbewegungen zu verursachen", warnte Maas. "Wir rufen die Türkei dazu auf, ihre Offensive zu beenden und ihre Sicherheitsinteressen auf friedlichem Weg zu verfolgen."
Zuvor hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter den Beginn eines Militäreinsatzes gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Nordsyrien verkündet. Die "Operation Friedensquelle" gegen die YPG und die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) solle die "terroristische Bedrohung" an der türkischen Grenze beseitigen und Frieden schaffen, so Erdogan.
(Mit Material von AFP)
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/mgo
(END) Dow Jones Newswires
October 09, 2019 11:02 ET (15:02 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.