Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BREXIT - Der drohende Brexit Ende Oktober bringt deutschen Industrieunternehmen neben vielen Nachteilen auch Standortvorteile. Das zeigt das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Beispiel der Pharmaindustrie in einer noch unveröffentlichten Studie, die der Rheinischen Post vorliegt. Durch den britischen EU-Austritt "kann es punktuell zu einer Stärkung des Pharmastandorts Deutschland kommen", heißt es in der Studie. Denn das Vereinigte Königreich werde für ausländische Investoren durch den Brexit an Attraktivität verlieren. Nutznießer dieser Entwicklung sei vor allem der starke deutsche Pharmastandort. (Rheinische Post)
BREXIT - Deutschen und anderen EU-Bürgern, die sich nicht bis Ende 2020 bei den britischen Behörden für eine Aufenthaltsgenehmigung bewerben, droht die Abschiebung. "Wenn sich EU-Bürger bis zu diesem Zeitpunkt nicht registriert haben und keine angemessene Begründung dafür haben, werden die geltenden Einwanderungsregeln angewendet", sagte der zuständige Staatssekretär im Innenministerium, Brandon Lewis. Lewis bestätigte damit die von der Tory-Regierung beschlossene Rechtslage. (Welt S. 8)
DIGITALSTEUER - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die für globale Steuerfragen zuständig ist, hat einen Vorschlag für eine globale Digitalsteuer vorgelegt. Und der hat es in sich. Denn das Konzept bricht vollständig mit alten Traditionen der internationalen Besteuerung. (Handelsblatt S. 10)
BANKEN - Die privaten Banken in Deutschland wollen im Kampf gegen Geldwäsche von den verantwortlichen Behörden stärker eingebunden werden. Während eine strengere Bußgeldpraxis, die Rechtssprechung und herabgesenkte Meldeschwellen zu einem starken Anstieg der registrierten Verdachtsfälle geführt hätten, erhielten Banken zugleich zu wenige Informationen und Erfahrungswerte durch Aufseher und Ermittler. Der Fokus müsse künftig weniger auf der Masse der Daten liegen, sondern auf einem besseren Austausch, sagte Thorsten Höche, Geschäftsführer für Recht und Chefjustiziar des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB). "Das ist häufig ein Puzzlespiel: Da liegen Informationen bei Aufsichtsbehörden, bei Ermittlungsbehörden, bei Banken", sagte er. "Das Thema Zusammenarbeit spielt da eine ganz große Rolle." (Börsen-Zeitung S. 1)
HANDELSKONFLIKT - Im Kampf gegen die Ungleichheit in den USA setzt sich Stephen Schwarzman, Chef der Beteiligungsfirma Blackstone, für eine Verdoppelung des Mindestlohns auf 15 Dollar ein: "Das würde 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung zugutekommen", sagt der 72-Jährige im Handelsblatt-Interview. Er möge diese Idee, weil die Menschen dafür arbeiten müssten. Beim Handelskonflikt zwischen China und den USA ist er vorsichtig optimistisch: "China wird sich nicht einfach den Regeln der Welthandelsorganisation unterwerfen. Es ist politisch schlicht nicht möglich. Was immer passiert, wird schrittweise passieren. Das ist die chinesische Art. Aber wenn man sich eine Welt vorstellt, in der China offen, die Zölle und Regeln angepasst und das geistige Eigentum geschützt wären, würde sich die Handelsbilanz wahrscheinlich deutlich ändern". (Handelsblatt S. 28)
E-ZIGARETTEN - Zwar gibt es in Deutschland neben den rund 18 Millionen Konsumenten klassischer Tabakprodukte eine wachsende Minderheit von inzwischen etwa zwei Millionen E-Zigaretten-Nutzern. Jetzt allerdings erlebt die junge Branche massive Einbrüche. Grund seien die Berichte über Todesfälle von Dampfern in den USA. "88 Prozent der Händler geben an, dass sich die Berichterstattung darüber negativ auf ihr Geschäft ausgewirkt hat", sagt Dustin Dahlmann, Chef des Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) unter Berufung auf eine Umfrage unter mehr als 600 Unternehmen, die E-Zigaretten verkaufen. (Welt S. 19)
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October 10, 2019 00:37 ET (04:37 GMT)
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