Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Das Weiße Haus erlaubt offenbar einigen US-Unternehmen mittels einer Sondergenehmigung Geschäfte mit dem chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei Technologies. Die Regierung habe entsprechende Maßnahmen dafür getroffen und spezielle Lizenzen unterschrieben, sagten mit der Situation vertraute Personen. In Anbetracht der anstehenden weiteren Handelsgespräche zwischen China und den Vereinigten Staaten am Donnerstag in Washington könnte dies als eine "Akt des guten Willens" interpretiert werden. Im Frühling hatte das US-Handelsministerium Huawei auf seine schwarze Liste gesetzt und verbot US-Geschäftsbeziehungen mit den Chinesen. Im Sommer ruderte US-Präsident Donald Trump nach dem G20-Gipfeltreffen zurück und erklärte, US-Unternehmen dürften mit Huawei Geschäfte machen, solange diese nicht die nationale Sicherheit gefährden. In diesem Fall werde das Handelsministerium entsprechende Sonderlizenzen ausgeben. Bislang ist dies aber nicht erfolgt. Weitere Einzelheiten darüber, welche US-Konzerne nun diese Lizenz erhalten, war zunächst nicht in Erfahrung zu bringen. Die New York Times berichtete zuerst über die Sache. Vom Handelsministerium hieß es, gegenwärtig habe man nichts mitzuteilen.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Verbraucherpreise September PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm 14:30 Realeinkommen September 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 218.000 zuvor: 219.000
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.917,00 -0,07% Nikkei-225 21.524,33 +0,32% Hang-Seng-Index 25.778,51 +0,37% Kospi 2.029,98 -0,80% Shanghai-Composite 2.936,24 +0,39% S&P/ASX 200 6.547,10 +0,01%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien werden am Donnerstag von Schlagzeilen zu den bevorstehenden US-chinesischen Handelsgesprächen hin und her getrieben. Anfänglich deutliche Rücksetzer haben sich stark reduziert, nachdem laut Medienberichten die US-Regierung Schritte in Richtung eines partiellen Deals machen will. Dabei ist von einem "Währungspakt" die Rede, in dem Streitfragen um den aus US-Sicht zu niedrigen Yuan behandelt werden sollen. Zu Handelsbeginn hatte ein Artikel in der South China Morning Post belastet, demzufolge es bei den vorbereitenden Gespräche auf niederer Ebene keine Fortschritte gebe. In Südkorea, Australien und Neuseeland werden zwar noch Verluste verzeichnet, die chinesischen Börsen in Schanghai und Hongkong legen aber jeweils 0,2 Prozent zu. In Japan steigt der Nikkei ebenfalls um 0,2 Prozent auf 21.495 Punkte. Der chinesische Offshore-Yuan zeigt sich deutlich befestigt mit 7,1170 je Dollar nach 7,1385 am Vortag und über 7,1600 im frühen Tagestief. Die US-Seite soll ihrerseits bereit sein, die für kommende Woche vorgesehenen Zollerhöhungen vom Tisch zu nehmen. Ein weiterer Medienbericht meldet, dass die USA das Embargo gegen den chinesischen Smartphonehersteller Huawei teilweise aufheben wollen. Dies könnte die Atmosphäre für die am heutigen Donnerstag wieder beginnenden Gespräche verbessern. Bereits am Vortag hatten die Märkte auf diverse Meldungen nervös reagiert. So war zu hören, dass die chinesische Seite die Gespräche verkürzen wolle. Andererseits war von einem Vertreter Pekings nochmals die Bereitschaft zu einem Teilabkommen signalisiert worden. Der Yen hat gegenüber dem Börsenschluss am Mittwoch abgegeben und wirkt daher in Tokio stützend für die Aktienkurse. In der Nacht hatte er zunächst einen kräftigen Satz nach oben gemacht, weil er als sicherer Hafen von den zwischenzeitlichen Gerüchten über ein mögliches Scheitern der Handelsgespräche profitierte. Unter den exportabhängigen Werten in Tokio steigen Advantest um 1,6 Prozent, Softbank erholen sich von den Abgaben am Vortag um 0,9 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Mit einem Riesensatz nach oben reagierte die Aktie von Bed Bath & Beyond auf eine Personalie. Der Heimwareneinzelhändler hat mit Mark Tritton einen neuen CEO und President. Der neue Chef habe beeindruckende Leistungen in der Branche vorzuweisen, sagte der Chairman des Unternehmens. Tritton war zuvor bei Target und Nordstrom beschäftigt und soll nun den Umbau des angeschlagenenen Konzerns vorantreiben. Die Aktie war in den vergangenen zwölf Moonaten um 29 Prozent abgesackt. Am späten Mittwoch haussierte sie auf nasdaq.com bis kurz vor 20.00 Uhr Ortszeit um 19,5 Prozent auf 11,88 Dollar.
Dagegen ging es für die Aktie von PG&E deutlich abwärts. Hintergrund war das Gerichtsurteil im Rahmen des Insolvenzverfahrens des kalifornischen Versorgers. Demzufolge soll PG&E nicht mehr das alleinige Recht haben, über die Einzelheiten ihrer Reorganisation zu bestimmen. Damit wird die Tür geöffnet für eine Investorengruppe, die alternative Vorschläge verfolgt. Hinter ihr stehen Kreditgeber, darunter Hedgefonds, sowie Einzelpersonen mit Ansprüchen gegen das Unternehmen. Die Aktie stürzte um 27 Prozent ab auf 2,98 Dollar.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.346,01 0,70 181,97 12,94 S&P-500 2.919,40 0,91 26,34 16,46 Nasdaq-Comp. 7.903,74 1,02 79,96 19,12 Nasdaq-100 7.690,53 1,13 86,26 21,49 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 659 Mio 806 Mio Gewinner 1.909 737 Verlierer 998 2.204 Unverändert 112 97
Freundlich - Nachdem das Klima zwischen China und den USA vor den ab Donnerstag beginnenden Handelsgesprächen zuletzt wieder frostiger frostiger geworden war, hellten zarte Hoffnungsschimmer auf eine Annäherung die Stimmung für Aktien wiede auf. Unter anderem soll China planen, die Käufe von US-Agrarerzeugnissen um 50 Prozent zu erhöhen. Im späten Geschäft stiegen die Kurse kurzzeitig noch etwas weiter, nachdem das Sitzungsprotokoll der jüngsten Fed-Sitzung ein negativeres Bild der US-Wirtschaft skizzierte, was temporär Zinssenkungsfantasie schürte. Johnson & Johnson verloren 2 Prozent, nachdem das Unternehmen zur Zahlung von 8 Milliarden Dollar Schadensersatz verurteilt worden war. US Steel knickten um 8,5 Prozent ein, nachdem bekannt wurde, dass der Finanzvorstand im Zuge der Neuausrichtung zurücktreten wird. Levi Strauss sanken um 7,5 Prozent, nachdem der Jeanshersteller Drittquartalszahlen vorgelegt hatte, bei denen das Großhandelsgeschäft nicht gefiel.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,45 2,8 1,42 24,5 5 Jahre 1,40 4,6 1,35 -52,7 7 Jahre 1,49 4,7 1,44 -75,8 10 Jahre 1,58 4,7 1,53 -86,6 30 Jahre 2,08 4,8 2,03 -98,9
Das Interesse an sogenannten sicheren Häfen ließ mit den Hoffnungen auf eine Lösung im Handelskonflikt nach.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 10:10 % YTD EUR/USD 1,0987 +0,1% 1,0973 1,0981 -4,2% EUR/JPY 118,12 +0,2% 117,92 117,76 -6,1% EUR/GBP 0,8985 -0,0% 0,8989 0,8977 -0,2% GBP/USD 1,2229 +0,2% 1,2208 1,2234 -4,0% USD/JPY 107,50 +0,0% 107,47 107,23 -2,0% USD/KRW 1194,55 -0,3% 1198,47 1198,64 +7,2% USD/CNY 7,1106 -0,3% 7,1324 7,1374 +3,4% USD/CNH 7,1142 -0,3% 7,1384 7,1446 +3,5% USD/HKD 7,8431 -0,0% 7,8455 7,8437 +0,1% AUD/USD 0,6747 +0,4% 0,6723 0,6741 -4,2% NZD/USD 0,6315 +0,4% 0,6289 0,6314 -5,9% Bitcoin BTC/USD 8.562,00 +0,2% 8.549,00 8.157,25 +130,2%
Der Euro stieg zum Dollar etwas und lag am Abend knapp unter dem Tageshoch bei 1,0974 Dollar. Die Währungsanalysten der Societe Generale halten nach der Ankündigung der US-Notenbank, kurzfristige Anleihen zur Entspannung am Geldmarkt zu kaufen, Wechselkurse oberhalb von 1,10 Dollar für möglich. Die Nachrichtenlage um den Brexit hatte derweil das Pfund auf eine Berg- und Talfahrt geschickt. Es zog am Vormittag kurz an, nachdem die "Times" berichtet hatte, dass die EU zu Zugeständnissen bereit sei. Im Handel zeigte man sich skeptisch: Dies könnte sich als weiterer Zug im "Brexit Blame Game" erweisen, so XTB. Anschließend gab das Pfund alle Gewinne wieder ab. Im asiatisch dominierten andel am Donnerstag wertet der Offshore-Yuan zum Dollar deutlicher auf.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,54 52,59 -0,1% -0,05 +9,0% Brent/ICE 58,27 58,32 -0,1% -0,05 +5,1%
Hoffnungen auf mögliche Fortschritte im Handelsstreit hatten den Ölpreisen zunächst Auftrieb verliehen. Gestiegene US-Lagerbestände ließen die Preise dann aber deutlich von ihren Tageshochs zurückkommen. Auc belastete eine auf Rekordniveau gestiegene US-Förderung. Die pessimistischere Einschätzung der US-Notenbanker im Protikoll von deren jüngster Sitzung belastete ebenfalls . WTI verbilligte sich um 0,1 Prozent auf 52,59 Dollar, Brent stieg um 0,1 Prozent auf 58,32 Dollar.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 10, 2019 01:53 ET (05:53 GMT)
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