Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VODAFONE - Nach der Übernahme des Konkurrenten Unitymedia will Vodafone Stellen streichen. Verhandlungen mit den Betriebsräten laufen. "Wir planen hier derzeit mit einem Einsparbetrag von bis zu 135 Millionen Euro", heißt es in einer Stellungnahme von Vodafone, die dem Handelsblatt vorlag. Vodafone wolle Abgänge nicht nachbesetzen. Zudem sollten weniger externe Dienstleister eingesetzt werden und dadurch neue, feste Arbeitsplätze geschaffen werden. "Allein hier rechnen wir mit rund 400 neuen, freien Stellen in den nächsten zwei Jahren", heißt es in der Stellungnahme. Von dem Abbau könnten auch nicht nur Mitarbeiter von Unitymedia, sondern auch von der Muttergesellschaft Vodafone betroffen sein. Vodafone kündigte jedoch auch Entlassungen an. (Handelsblatt S. 19/SZ S. 17)
FLUGHAFEN DÜSSELDORF - Düsseldorfs Flughafenchef Thomas Schnalke hat trotz "Flugscham-Debatte" "das beste Verkehrsjahr der Geschichte" angekündigt. Schnalke sagte der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung zu Beginn der Herbstferien, dass er für 2019 von rund 25,5 Millionen Passagieren ausgehe. Auch mit Blick auf höhere Flugpreise mache er sich um den Flughafen Düsseldorf keine Sorgen. Die Bundesregierung will die Steuer auf Flugtickets je nach Strecke um drei bis 17 Euro erhöhen. Schnalke geht von wachsenden Passagierzahlen auch für die nächsten Jahre aus und verwies in diesem Zusammenhang auf "repräsentative Studien". Schnalke warnte mit Blick auf eine Bepreisung von CO2 und einer drohenden Kerosinsteuer vor nationalen Alleingängen. "Das ist absolut nicht zielführend, der Verkehr wird dann lediglich umgeleitet, zum Nachteil des Wirtschaftsstandortes Deutschland." (WAZ)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank hat hoch gepokert und verloren: Der frühere UBS-Vorstand Jürg Zeltner wird den Aufsichtsrat der Deutschen Bank nach Kritik der Bankenaufsicht wieder verlassen. Das bestätigten Insider dem Handelsblatt. Die Deutsche Bank, ein Sprecher Zeltners und die Bankenaufsicht wollten das zunächst nicht kommentieren. "Nach den jüngsten Äußerungen aus Kreisen der Aufsicht war klar, dass er das Gremium verlassen wird", sagte eine andere mit dem Sachverhalt vertraute Person dem Handelsblatt. Hintergrund für den Schritt ist der Widerstand der Bankenaufsicht, die sich an Interessenkonflikten Zeltners störte. Der einstige Vorstand der Schweizer UBS ist heute Chef des Luxemburger Geldhauses KBL European Private Bankers. Es ist mehr als unüblich, dass aktive Bankvorstände im Aufsichtsrat von Konkurrenzinstituten sitzen. (Handelsblatt S. 26/Börsen-Zeitung S. 16)
KEMPINSKI - Die Hotelgruppe Kempinski hat einen neuen Chef, der nun einen radikalen Strategiewandel einleitet. Es sollen viele neue Luxus-Standorte eröffnet werden, zum ersten Mal auch in der US-Metropole. Seit Juli ist Martin R. Smura, 50, Vorstandsvorsitzender: "Wir werden in den kommenden 24 Monaten dafür sorgen, dass wir über hundert Hotels haben", sagte Smura in München. Mittelfristig plane er sogar mit 150 bis 200 Häusern. Das Erreichen von 150 im Jahr 2025 sei "durchaus vorstellbar", sagte er. (SZ S. 20)
FRIEDHELM LOH - Ein Tochterunternehmen der Friedhelm Loh Group, German Edge Cloud, hat gemeinsam mit einer Tochter des Bosch-Konzerns und dem Start-up Iotos, das Loh gerade übernommen hat, ein Mini-Rechenzentrum für die Industrie 4.0 vorgestellt. Das System mit dem Namen Oncite soll es ermöglichen, Fabriken zu vernetzen, damit sie in der digitalen Wirtschaft effizient und sicher kommunizieren können. Das Konsortium bietet damit Mittelständlern eine eigene Cloud an, kann bereits aus einer längeren Erfahrung schöpfen und rechnet sich vor allem bei Automobilzulieferern ein großes Potenzial aus. (Handelsblatt S. 16)
SUNRISE - Der Schweizer Mobilfunkanbieter Sunrise rechnet damit, dass die Abstimmung über den UPC-Kauf "sicherlich eine enge Angelegenheit" wird, wie Finanzchef Andre Krause im Interview der Börsen-Zeitung sagte. Die Aktionäre stimmen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 23. Oktober über die 6,3 Milliarden Schweizer Franken teure Akquisition ab. Grundsätzlich sei das Feed-back der Investoren zu dem Deal aber positiv, sagte Krause. Das Management habe in den vergangenen Wochen mit allen großen Anlegern gesprochen. "Eine große Ablehnungsfront können wir nicht erkennen. Im Gegenteil: Nur eine Minderheit steht der Transaktion kritisch gegenüber. Die strategische Logik des Deals findet breite Anerkennung". (Börsen-Zeitung S. 11)
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October 11, 2019 00:45 ET (04:45 GMT)
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