Von Maria Armental
NEW YORK (Dow Jones)--Die Hersteller von Personal Computern haben im dritten Quartal starkes Absatzwachstum verzeichnet. Gründe hierfür waren laut Daten dreier Marktforschungsunternehmen vor allem Microsofts neueste Windows 10-Software, die nicht auf allen älteren PCs lief und somit Neuanschaffungen notwendig machte, sowie die drohenden Zölle bei Importen aus China, die Preise für Computer in die Höhe treiben könnten.
Wie das vierte Quartal für die Branche ausfalle, sei jedoch unsicher. Zum einen werde der Einmaleffekt durch den Windows-Upgrade sich verlangsamen. Zum anderen stehe im vierten Quartal das Weihnachtsgeschäft an, was zu Vorzieheffekten führen könne. Verbraucher könnten versuchen, mit der frühen Anschaffung eines neuen PCs die zusätzlichen US-Zölle auf chinesische Importe zu vermeiden, die im Dezember in Kraft treten sollen. PC-Hersteller haben die Produktion in andere Länder wie Taiwan und Vietnam verlagert, um die Zölle zu umgehen.
Ishan Dutt, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Canalys, sagte er erwartet, dass die PC-Auslieferungen sich im vierten Quartal 2019 verlangsamen und im ersten Quartal 2020 stabil bleiben oder möglicherweise zurückgehen werden.
Im dritten Quartal per Ende September lieferte die Branche nach vorläufigen Zahlen von Canalys 70,9 Millionen PCs aus, 4,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Laut Canalys war dies das beste dritte Quartal seit 2015 und die höchste Steigerungsrate seit dem 1. Quartal 2012. Im dritten Quartal ist der PC-Absatz traditionell getrieben durch den Beginn des neuen Schuljahres sowie durch Investitionen von Unternehmen.
Nach Berechnungen von International Data Corp (IDC) wurden im Quartal 70,4 Millionen PCs ausgeliefert, 3 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Laut IDC war die Zahl die höchste seit dem vierten Quartal 2017, als die Auslieferungen 70,8 Millionen betrugen.
Gartner wiederum schätzt die Zahl der im Quartal ausgelieferten Personal Computer auf 68,1 Millionen, ein Plus von 1,1 Prozent. Laut Gartner hängt der Anstieg zum großen Teil mit dem Windows-10-Upgrade zusammen. Darüber hinaus konnten die Top-Computer-Hersteller dank niedrigerer Preise für einzelne Komponenten ihre Gewinnmargen und dadurch ihre Marktposition verbessern, wie Gartner mitteilte.
Die unterschiedlichen Angaben hängen damit zusammen, wie die Marktforschungsunternehmen Personal Computer definieren. In den vergangenen Jahren wurden die Unterschiede zwischen PCs und anderen Geräten wie Tablets immer mehr aufgeweicht.
In Japan stieg nach den Angaben der Absatz stark an - unter anderem wegen des Windows-Updates und um eine Steuer zu vermeiden, die in diesem Monat in Kraft trat.
Die Absatzzahlen zeigten auch, dass die Konsolidierung im PC-Markt weiter zugenommen hat. Auf die drei Top-Hersteller - Lenovo, HP und Dell - entfiel zusammen mehr als die Hälfte des Marktanteils.
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October 11, 2019 03:28 ET (07:28 GMT)
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