Armut, Arbeitslosigkeit und schlechte Bildung gehen in Deutschland mit einer deutlich verkürzten Lebenserwartung einher. Wie Forscher des Rostocker Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) nach Auswertung von 27 Millionen Datensätzen berichten, liegt bei Männern im Alter von 30 bis 59 Jahren die Sterblichkeit des am schlechtesten verdienenden Fünftels um 150 Prozent über der des am besten verdienenden Fünftels. Arbeitslosigkeit verdopple in der Altersgruppe das Sterberisiko, schlechtere Bildung erhöhe es um etwa 30 Prozent, schreibt das Team im Fachblatt "BMJ Open".
Die Rostocker Forscher hatten für die Studie Rentenversicherungsdaten von 27 Millionen Arbeitnehmern ausgewertet. Diese waren im Jahr 2013 zwischen 30 und 59 Jahre alt. "Zum ersten Mal stehen wir auf sicherer Datenbasis, wenn wir die einzelnen Faktoren und ihren Einfluss auf die Sterblichkeit in Deutschland bewerten", wird Erstautor Pavel Grigoriev in einer Mitteilung des Instituts zitiert./mgl/DP/mis
AXC0038 2019-10-14/07:55