FRANKFURT (Dow Jones)--Die Flugbegleitergewerkschaft UFO hat mit ihrer Streikdrohung bei der Deutschen Lufthansa ernst gemacht. In einer Videobotschaft rief der stellvertretende Vorsitzende der "Unabhängigen Flugbegleiter Organisation" (UFO) Daniel Flohr das Kabinenpersonal der Lufthansa an den Flughäfen Frankfurt und München auf, am 20. Oktober in der Zeit zwischen 6 und 11 Uhr die Arbeit niederzulegen.
Das soll nur der Auftakt sein, in den nächsten Wochen will die Gewerkschaft auch bei den anderen Airlines des Konzerns zum Arbeitskampf aufrufen.
"Weitere Streikaufrufe sind ab dem jetzigen Zeitpunkt jederzeit möglich", sagte Daniel Floht in seiner Videobotschaft und bot der Lufthansa erneut Gespräche an. "Wo es weitere Arbeitsniederlegungen geben wird, hängt nun einzig und allein davon ab, ob Lufthansa an den Verhandlungstisch zurückkehrt, um unsere übermittelten Forderungen zu verhandeln."
Die Tarifverhandlungen zwischen dem Konzern und der Gewerkschaft liegen seit Monaten auf Eis, weil die Deutsche Lufthansa AG die Vertretungsbefugnis von UFO in Frage stellt. Zwar entschied das Landesarbeitsgericht Hessen im September, dass die Tarifgespräche mit dem Lufthansa-Konzern von der Gewerkschaft wirksam gekündigt wurden und offen sind. Die Entscheidung der Lufthansa, gegen diese Entscheidung Rechtsmittel einzulegen, steht noch aus.
Aus Sicht der Lufthansa hat UFO zurzeit aber weiterhin keinen satzungsgemäß aufgestellten und damit vertretungsberechtigten Vorstand. Dies ist Gegenstand eines anderen Gerichtsverfahrens, in dem die Lufthansa den Status der Gewerkschaft durch das Hessische Landesarbeitsgericht überprüfen lassen will. Der erste Verhandlungstermin in diesem Verfahren wurde für den 30. April 2020 angesetzt.
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October 14, 2019 07:28 ET (11:28 GMT)
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