NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem in den vergangenen Tagen vorrangig die Entwicklung im US-chinesischen Handelsstreit die Richtung für die Wall Street vorgegeben hatte, steht am Dienstag die Berichtssaison im Fokus. Ein erster Höhepunkt sind die vorbörslich veröffentlichten Quartalszahlen der vier großen US-Banken Goldman Sachs, Wells Fargo, Citigroup und JP Morgan. Dabei ergab sich ein durchwachsenes Bild.
Am Mittwoch wird dann die Bank of America ihre Quartalszahlen veröffentlichen, als Abschluss folgt am Donnerstag Morgan Stanley. Jedoch könnten Schlagzeilen rund um den Handelsstreit jederzeit für Bewegung an den Märkten sorgen, warnt ein Beobachter.
Der Dow-Jones gewinnt kurz nach dem Start 0,4 Prozent auf 26.892 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite steigen um jeweils 0,5 Prozent.
Die Agenda an US-Konjunkturdaten ist überschaubar. Es wurde lediglich der Empire State Manufacturing Index für Oktober veröffentlicht, der besser als erwartet ausfiel. Der Index erhöhte sich auf plus 4,0. Volkswirte hatten einen Rückgang auf plus 0,8 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei plus 2,0 gelegen.
Bankenergebnisse mit Licht und Schatten
JP Morgan hat den Gewinn im dritten Quartal trotz sinkender Zinsen und eines sich eintrübenden Umfelds gesteigert. Die Bank profitierte unter anderem von einem starken Anleihengeschäft. Die Erwartungen wurden übertroffen. Die Aktie steigt um 2,0 Prozent.
Die Citigroup hat im dritten Quartal von einer niedrigeren Steuerlast und leicht höheren Erträgen profitiert. Der Nettogewinn erreichte 4,9 Milliarden Dollar, 6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Je Aktie verdiente das Institut 2,07 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens 1,95 Dollar prognostiziert. Allerdings stiegen die Kosten, und das Aktiengeschäft lief schwach. Die Titel reduzieren sich um 0,9 Prozent.
Wells Fargo hat im dritten Quartal dagegen bei etwas höheren Einnahmen unerwartet weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Eine Rückstellung in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar für weitere Rechtskosten im Skandal um die Eröffnung fingierter Konten belastete die Bilanz. Der Nettogewinn ging auf 4,6 Milliarden Dollar zurück von 6,0 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Je Aktie verdiente Wells Fargo 0,92 Dollar nach 1,13 Dollar im Vorjahr. Analysten hatten laut Factset mit einem Gewinnanstieg auf 1,24 Dollar gerechnet. Die Aktie fällt um 0,9 Prozent.
Goldman Sachs hat im dritten Quartal vor allem wegen niedrigerer Einnahmen und einer höheren Risikovorsorge deutlich weniger verdient. Das Ergebnis fiel unter den Erwartungen der Analysten aus. Die Aktie büßt 3,0 Prozent ein.
Ölpreise weiter mit Abgaben - Pfund legt zu
Für die Ölpreise geht es weiter nach unten. Zum Wochenausklang hatten noch Hoffnungen auf eine Einigung im US-chinesischen Handelsstreit und die Nachricht, dass ein iranischer Öltanker offenbar von zwei Raketen getroffen wurde, für Gewinne gesorgt. Doch die andauernde Skepsis von chinesischer Seite hinsichtlich eines Handelsabkommens drücke nun auf die Ölpreise, heißt es. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,6 Prozent auf 53,26 Dollar, für Brent geht es um 0,4 Prozent auf 59,10 Dollar nach unten.
Der "sichere Hafen" Gold gibt nach anfänglichen Gewinnen nun leicht nach. Der Preis für die Feinunze fällt um 0,3 Prozent auf 1.488 Dollar.
Für die US-Anleihen geht es nach dem Feiertag zu Wochenbeginn nach oben. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 1,7 Basispunkte auf 1,71 Prozent. "Die Renditen fallen deutlicher, da es im Handelsstreit doch noch einiges zu tun gibt und die globalen Konjunkturdaten weiter enttäuschen", merkt Stratege John Briggs von NatWest Markets an.
Das Pfund legt zu. Die britische Währung springt in der Spitze bis an die Marke von 1,27 Dollar nach Ständen um 1,2550 Dollar am Vorabend. Auslöser sind Aussagen von EU-Chefunterhändler Michel Barnier, dass ein Vertrag mit Großbritannien noch in dieser Woche möglich sei. Dies wird dahingehend gewertet, dass die Gespräche erfolgreich verliefen. Der Euro gibt dagegen leicht nach und notiert knapp unter der Marke von 1,10 Dollar. Der positive ZEW-Index stützt hier nicht. Dieser ist zwar im Oktober gefallen, doch weniger deutlich als erwartet.
Johnson & Johnson erhöht Prognose - Uber baut weiter Stellen ab
Der Gesundheitskonzern Johnson & Johnson hat mit den Geschäftszahlen für das dritte Quartal überzeugt, die Titel legen um 2,1 Prozent zu. Der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf mit 2,12 Dollar die laut FactSet bei 2,01 Dollar liegende Erwartung. Entgegen den Erwartungen ist auch der Umsatz gestiegen. Den Ausblick hat das Unternehmen angehoben.
Der US-Fahrdienstvermittler Uber baut erneut Stellen ab - insgesamt werden 350 Jobs gestrichen. Dies entspricht etwa 1 Prozent der Belegschaft. Es ist bereits das dritte Mal, dass der US-Konzern Stellen streicht. Uber hatte im August wegen verstärkten Wettbewerbsdrucks und Kosten für den Börsengang den höchsten Quartalsverlust in der Unternehmenshistorie verbucht. Die Geschäftszahlen für das dritte Quartal werden am 4. November vorgelegt. Die Aktie gewinnt 1,4 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.891,90 0,39 104,54 15,28 S&P-500 2.979,38 0,45 13,23 18,85 Nasdaq-Comp. 8.087,70 0,49 39,05 21,89 Nasdaq-100 7.885,41 0,55 43,08 24,57 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,57 -1,6 1,59 37,1 5 Jahre 1,53 -2,5 1,56 -39,1 7 Jahre 1,62 -1,8 1,64 -62,4 10 Jahre 1,71 -1,7 1,73 -73,1 30 Jahre 2,20 0,1 2,20 -87,0 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:49 Uhr Mo, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0994 -0,28% 1,1031 1,1020 -4,1% EUR/JPY 119,24 -0,21% 119,42 119,50 -5,2% EUR/CHF 1,0979 -0,15% 1,0985 1,0986 -2,5% EUR/GBP 0,8697 -0,37% 0,8757 0,8754 -3,4% USD/JPY 108,46 +0,07% 108,27 108,44 -1,1% GBP/USD 1,2638 +0,07% 1,2597 1,2587 -1,0% USD/CNH (Offshore) 7,0864 +0,25% 7,0606 7,0694 +3,2% Bitcoin BTC/USD 8.293,00 -0,18% 8.318,75 8.274,50 +123,0% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,26 53,59 -0,6% -0,33 +10,5% Brent/ICE 59,10 59,35 -0,4% -0,25 +6,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.487,60 1.492,80 -0,3% -5,20 +16,0% Silber (Spot) 17,50 17,67 -1,0% -0,17 +12,9% Platin (Spot) 890,90 893,00 -0,2% -2,10 +11,9% Kupfer-Future 2,61 2,63 -0,8% -0,02 -1,3% ===
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October 15, 2019 09:48 ET (13:48 GMT)
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