(neu: Schlusskurs, DZ Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine weitere Gewinnwarnung von Klöckner & Co
Klöckner & Co hatte am Vorabend nach Börsenschluss mitgeteilt, dass das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) im laufenden Geschäftsjahr nun zwischen 120 und 130 Millionen Euro liegen soll. Zuletzt war nach schon zweimaliger Reduzierung eine Spanne von 140 bis 160 Millionen Euro avisiert worden. Vor der ersten Gewinnwarnung hatte Klöckner für 2019 noch ein Ebitda über dem Vorjahreswert von 227 Millionen Euro als Ziel genannt.
Das Unternehmen begründete den zunehmenden Pessimismus mit einem schwachen vorläufigen Quartalsergebnis. "Grund für die Gewinnwarnung ist ein Mix aus schwacher Preisentwicklung und konjunkturell und strukturell gedämpfter Nachfrage", kommentierte Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Die Trendwende am US-Stahlmarkt lasse weiterhin auf sich warten und in Europa belaste die gedämpfte Nachfragesituation in den Auto- und Maschinenbaubranchen.
Nach der wiederholten Gewinnwarnung des Stahlhändlers könnte der
Markt die Klöckner-Aktie nun als "hoffnungslosen Fall" ansehen,
fürchtete am Morgen ein Händler. Bereits im April und im Juli waren
die Jahresziele reduziert worden. Dadurch gehören die Papiere im
SDax
"Für die Aktie spricht nach dem jüngsten deutlichen Kursrückgang die niedrige Bewertung, allerdings ist aktuell schwer abschätzbar, wann sich die operative Lage wieder nachhaltig bessert", blickt DZ-Experte Schlamp verhalten voraus. Experten befürchten nun deutlich sinkende Marktschätzungen. Bisher implizierten die Jahresschätzungen des Marktes im Schlussquartal für Klöckner ein operatives Ergebnis (Ebitda) in Höhe von 37 Millionen Euro, mit der neuen Zielspanne stelle das Unternehmen nun aber nur noch 9 bis 19 Millionen in Aussicht, sagte ein Börsianer.
Marktteilnehmer sehen wegen der marktseitigen Gründe für die Gewinnwarnung auch Branchenkollegen gefährdet. "Klöckner wird nicht der einzige Stahlkonzern bleiben, der eine Warnung aussprechen muss", befürchtet Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank. Er rechnet bei allen europäischen Stahlwerten mit sinkenden Marktschätzungen. Davon beeindruckt sackten die Salzgitter-Aktien am Dienstag im SDax um 2,2 Prozent ab.
Bei Thyssenkrupp
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AXC0246 2019-10-15/18:40