"Süddeutsche Zeitung" zu Trumps Außenpolitik:
"Trump gefällt die Vorstellung, dass die Vereinigten Staaten eine Weltmacht sind. Der Präsident redet gerne davon, wie stark die Wirtschaft der USA ist, wie unbezwingbar ihr Militär und wie groß der Respekt, den angeblich die ganze Welt vor ihm und Amerika hat. Aber eigentlich ist Trump nicht bereit, den politischen oder militärischen Preis für Amerikas Status als Weltmacht zu bezahlen. Er pflegt Amerikas alte Bündnisse nicht, weder in Europa noch in Asien, und er schmiedet auch keine neuen. Er jammert darüber, dass alle die USA immer nur ausnutzen. Er will Amerika raushalten aus fernen, fremden Streitigkeiten, den "dummen, endlosen Kriegen", wie er es nennt. Aber dann ist er wütend, wenn andere Mächte sich einmischen und das Vakuum füllen, das bleibt, wenn der Weltpolizist geht. Diese Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist einer der zentralen Widersprüche in Trumps Außenpolitik."/yyzz/DP/he
AXC0007 2019-10-16/05:35