Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Interne Unterlagen zum China-Geschäft der Deutschen Bank wecken Zweifel daran, ob das Geldinstitut seine strengen Standards im Bereich Compliance selbst einhält. Ein hochrangiger Mitarbeiter sah sich im Rahmen einer Untersuchung im Jahr 2015 selbst mit schweren Vorwürfen externer Prüfer konfrontiert: Er habe im Jahr 2005, damals als Manager in der Strategie-Abteilung, für ein Geschäft in China entgegen Warnungen von Kollegen einen dubiosen Berater verpflichtet. Die Kritik stammt aus einem Memorandum der US-Kanzlei Gibson Dunn & Crutcher, die im Auftrag der Deutschen Bank überprüfen sollte, ob ihr wegen früherer Geschäfte in China Ärger mit den Behörden drohe. In dem Memo heißt es, der Mitarbeiter habe den umstrittenen Berater verpflichtet, bevor eine Detektei ihn habe fertig überprüfen können. Der Mitarbeiter habe es versäumt, seine Chefs einzuschalten, und zudem die Aufklärung erschwert. Die Süddeutsche Zeitung und der WDR konnten das Memo von 2015 einsehen. (SZ S. 1)
VOLKSWAGEN - Nach der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien hat der Volkswagen-Konzern seine Pläne für ein neues Werk nahe der Metropole Izmir auf Eis gelegt. Vom Zögern in der VW-Zentrale könnte nun wiederum ein Standort profitieren, der mit der Türkei um die begehrte Volkswagen-Investition konkurrierte: das EU-Land Bulgarien. Um sich den Zuschlag für das neue Werk zu sichern, ist das Land bereit, die von ihm angebotenen Subventionen zu verdoppeln. "Wir haben einen Weg gefunden, dem Volkswagen-Konzern statt 135 Millionen Euro 250 bis 260 Millionen Euro anzubieten", sagte der ehemalige Staatschef Rossen Plewneliew der Frankfurter Allgemeinen Zeitung - er ist gegenwärtig der Präsident des bulgarischen Automobilclusters in Sofia. Der Politiker sagte der FAZ, VW sei ein entsprechendes Angebot unterbreitet worden, eine Antwort stehe noch aus. Rechne man die Infrastruktur hinzu, etwa die Anbindung an die Schiene, an die Autobahn und die U-Bahn, biete Sofia 800 Millionen Euro an, damit sich VW für Bulgarien statt für die Türkei entscheide. (FAZ S. 17)
DEUTSCHE BAHN - Bei Bahnhöfen und Gleisanlagen schiebt die Deutsche Bahn einen Investitionsstau in Höhe von insgesamt 49 Milliarden Euro vor sich her. 44,5 Milliarden Euro davon entfallen auf das Schienennetz, 4,5 Milliarden Euro auf Bahnhöfe und Haltepunkte, zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) aus der schriftlichen Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor. Das 25-seitige Antwortschreiben liegt dem Redaktionsnetzwerk vor (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
FACEBOOK - Die von Facebook initiierte Digitalwährung Libra könnte trotz starker Kritik noch im ersten Halbjahr 2020 an den Start gehen. Der Facebook-Manager und neugewählte Vorstand der Libra Association David Marcus hält jedenfalls an dem ehrgeizigen Ziel fest: "Ich glaube, dass ambitionierte Zeitpläne hilfreich sind. Sie mobilisieren Leute im Projekt und außerhalb", sagte Marcus dem Handelsblatt. Er sei persönlich jedoch überzeugt, dass das Libra-Netzwerk nicht ohne die Zustimmung der Aufsichtsbehörden an den Start gehen werde. (Handelsblatt S. 33)
BROADCOM - Die Europäische Kommission wird am Mittwoch voraussichtlich Maßnahmen gegen den US-Chiphersteller Broadcom verkünden. Wie die Financial Times unter Berufung auf informierte Personen berichtet, werden sie Broadcom anweisen, die Geschäftspraxis zu stoppen, wonach der Konzern Kunden in seinen Konditionen davon abhält, Chips von einem anderen Anbieter zu beziehen. (FT)
GLOBALFOUNDRIES - Globalfoundries will in Dresden kräftig investieren. Der US-Chiphersteller will seinen Standort in Sachsen in den nächsten Jahren stärken. Künftig könnte Globalfoundries sogar noch mehr Geld in Dresden investieren. Der Halbleiterhersteller will spätestens im Jahr 2022 an die Börse gehen. (Handelsblatt S. 26)
SPARKASSEN - Gespräche zwischen DekaBank und Helaba über eine vertiefte Kooperation schauen sich die Sparkassen im Südwesten "mit Interesse an und werden sehen, ob es dabei auch für die LBBW möglicherweise Ansatzpunkte zur Zusammenarbeit gibt". Das sagte der Präsident des Sparkassenverbandes Baden- Württemberg, Peter Schneider, im Interview der Börsen-Zeitung. Zu einer Fusion der Frankfurter Institute äußerte er sich zurückhaltend. Die Sparkassen hätten aus guten Gründen die Landesbanken aus der Deka herausgehoben, die Bank als Wertpapierhaus aufgestellt und die Vertriebsleistung deutlich ausgebaut. Wollte man wieder eine Landesbank hereinholen, wäre das zunächst für alle diskussionswürdig, auch für die, die in ihrer Region keine Landesbank oder Landesbankbeteiligung mehr haben. Die Südwest-Sparkassen sind der größte Deka-Anteilseigner. (Börsen-Zeitung S. 4)
XXXLUTZ - Der österreichische Möbelhändler XXXLutz baut seine Stellung am deutschen Markt weiter aus. Das Familienunternehmen will sich mit 50 Prozent an den Ketten Möbel Roller und Tejo/Schulenburg beteiligen. Der Einstieg muss allerdings noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. (FAZ S. 20)
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October 16, 2019 00:32 ET (04:32 GMT)
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