Der deutsche Staat hat im dritten Quartal 2019 mehr an den Rauchern im Land verdient als ein Jahr zuvor. In den drei Monaten wurden nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes Tabakwaren im Wert von rund 7,4 Milliarden Euro versteuert. Das waren etwa 0,3 Milliarden Euro oder 4,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie die Wiesbadener Behörde am Mittwoch mitteilte.
Die Menge der versteuerten Zigaretten erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,2 Prozent auf gut 20,2 Milliarden Stück. Bei Tabak zum Selberdrehen, sogenanntem Feinschnitt, gab es wie schon im Vorquartal einen Rückgang - dieses Mal um 11,2 Prozent auf 5651 Tonnen. Erneut rückläufig war zudem der Absatz von Zigarren und Zigarillos mit einem Minus von 12,5 Prozent auf 646 Millionen Stück.
Ein vergleichsweise kräftiges Plus gab es unterdessen bei der Menge des versteuerten Pfeifentabaks: Diese legte binnen Jahresfrist um 41 Prozent auf 1223 Tonnen zu. Zum Pfeifentabak zählen die Statistiker auch Wasserpfeifentabak und Tabakprodukte für elektrische Tabakerhitzer.
Der Staat weist seit längerem intensiver auf Gefahren des Rauchens hin: So wurden im Mai 2016 Warnhinweise und abschreckende Bilder auf Zigarettenpackungen vorgeschrieben. Allerdings lassen die Zahlen der Statistik nur bedingt auf eine veränderte Nachfrage schließen. Denn registriert wird der Zeitpunkt des Bezuges der Steuerzeichen durch die Hersteller und nicht, wann die Waren im Handel verkauft werden./ben/DP/fba
AXC0071 2019-10-16/08:43