Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Preisauftrieb in der Eurozone hat im September stärker nachgelassen als zunächst berichtet. Die jährliche Inflationsrate sank auf 0,8 von 1,0 Prozent im August. Vorläufig hatte die Statistikbehörde Eurostat am 1. Oktober nur einen Rückgang auf 0,9 Prozent berichtet. Volkwirte hatten eine Bestätigung der vorläufigen Meldung erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, erhöhte sich im September auf einem niedrigen Niveau. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) stieg auf 1,0 von 0,9 Prozent. Die vorläufige Meldung wurde somit bestätigt. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im September in der Gesamtrate um 0,2 Prozent und in der Kernrate um 0,4 Prozent. Die vorläufigen Daten wurden damit - wie von Volkswirten erwartet - bestätigt.
Die Inflation im Euroraum geht seit nunmehr einem Jahr im Trend zurück. Die EZB hat Anfang des Monats ihre Geldpolitik gelockert und damit auf die sich weiter eintrübenden Inflations- und Wachstumsaussichten reagiert. Die abermalige Senkung des Einlagensatzes und die Wiederaufnahme von Nettoanleihekäufen waren im Rat auf ungewöhnlich großen Widerstand gestoßen und hatten mutmaßlich auch zum Rücktritt der deutschen EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger geführt.
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October 16, 2019 05:00 ET (09:00 GMT)
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