BERLIN (Dow Jones)--Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat eine Verbesserung internationaler Handelsabkommen und einen Abbau von Zoll-Bürokratie angemahnt. Viele Unternehmen würden Zollvorteile nicht ausnutzen, heißt es in einem 18-Punkte-Ideenpapier des Verbands. Dadurch zahlten sie unnötigerweise jedes Jahr viele Milliarden Euro. Deshalb fordert der DIHK, bestehende EU-Abkommen zu überarbeiten und neue praktikabler auszugestalten.
Laut der EU-Handelskommission nutzten Unternehmen sogenannte Präferenzzölle bei der Ausfuhr von EU-Waren in die Partnerländer im vergangenen Jahr nur zu 68 Prozent. Für fast ein Drittel würden vor Ort weiterhin die vollen Zölle gezahlt, obwohl die Waren auf Grundlage von EU-Handelsabkommen Anspruch auf reduzierte Zollsätze hätten. Beim neuen CETA-Handelsabkommen mit Kanada läge die Nutzungsrate sogar nur bei 37 Prozent. Der DIHK und der europäische Kammerdachverband Eurochambres streben eine Nutzungsrate von mindestens 85 Prozent für vereinbarte Zollpräferenzen über alle Abkommen hinweg an.
"Damit Zollvorteile in möglichst vielen Unternehmen ankommen, sollten bestehende Abkommen überarbeitet und neue Abkommen praxisnäher gestaltet werden", erklärte die DIHK-Bereichsleiterin für Internationale Wirtschaftspolitik, Melanie Vogelbach. So müssten etwa Süßwarenhersteller je nach Partnerland und Abkommen unterschiedliche Vorgaben für ausländischen Zucker oder Kakao erfüllen. "Hier brauchen die Unternehmen möglichst übergreifende, einfache Ursprungsregeln", so Vogelbach.
Link zum Ideenpapier: file:///C:/Users/sorgep/Downloads/DIHK-Ideenpapier_fuer_moderne_Handelsabkommen.pdf
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October 16, 2019 09:32 ET (13:32 GMT)
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