FRANKFURT (Dow Jones)--Der womöglich zweite Siemens-Konzern im DAX soll unter dem Namen Siemens Energy firmieren. Die Führungskräfte des Technologiekonzerns aus München entschieden sich am Mittwoch auf einer internen Konferenz für den künftigen Namen für ihre Energiesparte, wie Siemens mitteilte.
Siemens will seine Aktivitäten in den Bereichen Öl und Gas, konventioneller Energieerzeugung und Energieübertragung ausgliedern und spätestens bis September 2020 an die Aktionäre verschenken. Gegenwärtig firmiert das Geschäft noch unter dem Namen Siemens Gas and Power - im April nächsten Jahres, wenn die Gesellschaft rechtlich aus dem Konzern ausgegliedert ist, soll sie dann den neuen Namen tragen.
Lisa Davis, Co-Chefin der Sparte, sprach von einer "spannenden Reise". Siemens Energy biete "die einzigartige Chance, die Zukunft der weltweiten Energie-Agenda mitzugestalten." Geführt wird Siemens Ernergy künftig von Michael Sen. Diese Personalentscheidung hat der Siemens-Aufsichtsrat bereits im September getroffen.
Siemens Energy wird das vierte Unternehmen mit eigenständiger Börsennotierung sein. Das Geschäft mit erneuerbaren Energien - vor allem Windkraft - ist in Madrid als Siemens Gamesa gelistet. Die 59-prozentige Beteiligung, die der Münchner Mutterkonzern an Siemens Gamesa hält, soll Siemens Energy als finanzielle Mitgift bekommt. Siemens Energy gilt als Anwärter für den Leitindex DAX.
Das Geschäft mit der Medizintechnik hatte Siemens im vergangenen Jahr an die Börse gebracht. Es firmiert unter dem Namen Siemens Healthineers. Die Wortschöpfung war zunächst umstritten. Im Falle von Siemens Energy dürfte ein Streit wohl ausbleiben. Der Name sei auch der Favorit unter den Mitarbeitern gewesen, heißt es in der Siemens-Mitteilung.
Siemens Energy macht mit rund 88.000 Mitarbeitern weltweit pro forma etwa 27 Milliarden Euro Umsatz. Siemens Power and Gas steht wegen der zunehmenden Abkehr von fossilen Brennstoffen vor einem fundamentalen Umbau. Einsparungen von 1 Milliarde Euro in den nächsten Jahren sollen das Geschäft zukunftsfest machen. Dafür setzt der Konzern den Rotstift verschärft bei der Belegschaft an.
Erst im Juni hat Siemens angekündigt, weltweit 2.700 Mitarbeiter in der Stromübertragung und im Projektgeschäft ihren Arbeitsplatz zu streichen, um die Kapazitäten an die erwartete Marktentwicklung anzupassen. In den Jahren zuvor waren deutlich mehr als 6.000 Stellen abgebaut worden, überwiegend im Kraftwerksgeschäft.
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October 16, 2019 09:41 ET (13:41 GMT)
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