Von Nora Naughton and Mike Colias
DETROIRT (Dow Jones)--Die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) hat mit General Motors (GM) eine vorläufige Tarifvereinbarung erzielt. Zu den Einzelheiten des Abkommens, das für die mehr als 46.000 von der UAW vertretenen Mitarbeiter von GM gilt, wollte sich die Gewerkschaft nicht äußern. Der seit einem Monat laufende Streik bei dem Autokonzern, der die mehr als 30 GM-Fabriken in den USA zum Stillstand gebracht hat, wird jedoch vorerst fortgesetzt.
Die Entscheidung zur Beendigung des Arbeitskampfes wird von einem Rat aus Gewerkschaftsführern von GM-Werken im ganzen Land gefällt. Die Gewerkschafter treffen sich am Donnerstag in Detroit, um sowohl über die Wiederaufnahme der Arbeit abzustimmen, als auch darüber, ob sie die vorläufige Vereinbarung mit GM den Gewerkschaftsmitgliedern zur Ratifizierung vorlegen. Für die Annahme des Tarifvertrages durch die Mitarbeiter reicht eine einfache Mehrheit.
Wenn die UAW-Mitglieder den Tarifvertrag mit GM absegnen, dient er der Gewerkschaft als Blaupause für ihre dann folgenden Verhandlungen mit Ford Motor Co. und Fiat Chrysler Automobiles NV.
Der landesweite Streik - der längste bei GM seit 1970 - hat dazu geführt, dass in den Werkstätten der Autohändler Bauteile knapp wurden, hat das Geschäft der Zulieferer belastet und zur vorübergehenden Entlassung von rund 10.000 nicht gewerkschaftlich organisierten Fabrikarbeitern bei GM in den USA, Kanada und Mexiko geführt.
Analysten schätzen, dass der Streik das Ergebnis von GM um rund 1,5 Milliarden US-Dollar geschmälert hat und wahrscheinlich zu einer erheblichen Belastung der Konzernbilanz im zweiten Halbjahr führen wird. GM will seine Zahlen für das dritte Quartal am 29. Oktober vorlegen.
Einer der größten Knackpunkte bei den Vertragsverhandlungen war das Schicksal mehrerer US-Werke, die GM schließen möchte. Gewerkschaft und Konzern stritten sich auch um den Einsatz von Leiharbeitskräften und um Gehälter. Der Konflikt um die Gehaltserhöhungen ist auch deshalb heikel, weil sich beide Seiten Sorgen um eine mögliche Abkühlung des Automobilmarkts in den USA machen und nun die Gehaltskonditionen für die nächsten vier Jahre sichern wollen.
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October 16, 2019 12:38 ET (16:38 GMT)
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