Von Hans Bentzien
FRANKFURT/NEW YORK (Dow Jones)--EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann sieht derzeit keine Anzeichen für eine strategische Währungsabwertung oder gar einen Währungskrieg. Im Council on Foreign Relations in New York sagte Weidmann laut vorab veröffentlichten Redetext: "So weit ich sehen kann, wertet keine große Volkswirtschaft ihre Währung strategisch ab oder führt gar einen Währungskrieg."
In jüngster Zeit hatte US-Präsident Donald Trump unter anderem der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgeworfen, mit ihrer Geldpolitik den Euro schwächen zu wollen, um so der europäischen Exportindustrie preisliche Vorteile zu verschaffen. Weidmann drehte den Spieß um, indem er darauf hinwies, dass die neuen (von Trump verhängten) Importzölle die Hauptursache der gegenwärtigen globalen Wachstumsschwäche seien.
"In dieser Situation müssen Zentralbanken, die nach Preisstabilität streben, handeln, wenn davon der Inflationsausblick beeinflusst wird", sagte er. Natürlich könne man über die Art der speziellen geldpolitischen Maßnahmen und ihre Nebenwirkungen streiten, aber das sei eine andere Geschichte.
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October 16, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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