Mit Aufschlägen wird die Wall Street am Donnerstag zur Eröffnung erwartet. Gestützt wird das Sentiment von der Einigung auf einen Austrittsvertrag zwischen Großbritannien und der EU. Damit endet vorerst eine tagelange Hängepartie in den Verhandlungen, die für eine stark erhöhte Volatilität an den Märkten gesorgt hatten. Allerdings zeigen sich Diplomaten skeptisch, ob eine Zustimmung durch das britische Parlament und die EU-Länder bis zum 31. Oktober noch möglich ist. Zudem soll es weiter Widerstand von der nordirischen Partei DUP geben, auf deren Zustimmung Premierminister Boris Johnson im Unterhaus angewiesen ist.
Dagegen bleibt der US-chinesische Handelsstreit weiter ungelöst. Zudem dominiert die Berichtssaison weiterhin das Sentiment. Hier hatte am Mittwoch nachbörslich IBM mit den Quartalszahlen enttäuscht. Im Verlauf stehen zudem eine ganze Reihe von US-Konjunkturdaten auf der Agenda, die nach den enttäuschenden US-Einzelhandelsumsätzen am Vortag besonders im Fokus stehen. Der erste Rückgang seit Februar weckte bei den Investoren die Sorge, dass der für die US-Wirtschaft so wichtige private Konsum ebenfalls schwächeln könnte.
Der S&P-500 gewinnt aktuell 0,5 Prozent. Mit einem kräftigen Minus dürfte die IBM-Aktie in den Handel starten. Der Konzern schaffte in seinem Berichtsquartal trotz der Erstkonsolidierung des milliardenschweren Zukaufs Red Hat erneut kein Wachstum. Der Umsatz sank bereits das fünfte Quartal in Folge. Das bereinigte Ergebnis je Aktie fiel jedoch etwas besser aus als erwartet. Die Aktie ist vorbörslich noch nicht aktiv, nach der Schlussglocke hatten die Titel 5,1 Prozent eingebüßt.
Bei Alcoa konnten die Quartalsergebnisse den Markt ebenfalls nicht überzeugen. Dagegen wurde die Ankündigung, das Portfolio auf mögliche Verkäufe hin abzuklopfen, um wieder nachhaltig Gewinne zu erzielen, positiv aufgenommen. Die Aktie stieg nachbörslich um 2 Prozent.
Die Netflix-Aktie schoss um 10 Prozent nach oben. Der Streaminganbieter hatte im dritten Quartal mit fast 6,8 Millionen mehr Abonnenten hinzugewonnen als Analysten erwartet hatten. Der Umsatz stieg um 31 Prozent auf 5,25 Milliarden Dollar, der Nettogewinn erhöhte sich um 65 Prozent auf 665 Millionen Dollar.
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October 17, 2019 06:17 ET (10:17 GMT)
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