Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Das chinesische Wirtschaftswachstum hat sich im dritten Quartal weiter abgekühlt. Das Bruttoinlandsprodukt kletterte in den drei Monaten mit einer Jahresrate von 6,0 Prozent, wie das nationale Statistikbüro mitteilte. Damit liegt die Wachstumsrate an der unteren Grenze des von der Regierung ausgegebenen Ziels für 2019 von 6,0 bis 6,5 Prozent. Volkswirte hatten für das dritte Quartal im Schnitt mit einem Wirtschaftswachstum von 6,1 Prozent gerechnet. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft noch um 6,2 Prozent gewachsen, das war bereits das schwächste Wachstum seit 1992. Für die ersten neun Monate ergibt sich ein Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 6,2 Prozent. Dem Statistikbüro zufolge hat sich das Wachstum über alle Bereiche hinweg abgekühlt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
12:55 US/Coca-Cola Co, Ergebnis 3Q
13:30 US/American Express Co, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:00 Index der Frühindikatoren September PROGNOSE: 0,0% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.995,00 -0,10% Nikkei-225 22.506,12 +0,24% Hang-Seng-Index 26.768,52 -0,30% Kospi 2.064,89 -0,63% Schanghai-Composite 2.948,60 -0,97% S&P/ASX-200 6.649,70 -0,52%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Die Börsen neigen mit mauen Wachstumsdaten aus China zur Schwäche, nachdem sie sich zuvor noch überwiegend leicht im Plus gezeigt haben. Die chinesische Wirtschaft hatte im dritten Quartal mit der niedrigsten Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 1992 zugelegt. Zudem wurde die Markterwartung verfehlt. Der September stellte damit den zweiten Monat in Folge mit Wachstumsraten unter Vorjahresniveau. Angesichts des anhaltenden US-chinesischen Handelskonflikts bewerten Marktbeobachter die Daten jedoch als gar nicht so schlecht. Der Abgabedruck wird zudem von über den Markterwartungen ausgefallenen Daten zur chinesischen Industrieproduktion gemildert. Gegen den Negativtrend stemmt sich der Nikkei-225 in Tokio. In Japan sind die Kernverbraucherpreise im September auf das tiefste Niveau seit April 2017 gesunken. Die Entwicklung war allerdings so vorhergesagt worden. Gestützt wird der japanische Aktienmarkt von Werten aus den Sektoren Elektronik und Energie. Wie widerstandsfähig sich der Nikkei präsentiert, zeigt ein Blick auf den Devisenmarkt. Denn dort steigt der Yen auf Tagessicht. Händler verweisen auf die wieder gestiegene Unsicherheit über den Brexit-Deal zwischen der EU und Großbritannien. In Schanghai sinkt der Composite etwas deutlicher als die übrigen Börsen. In Hongkong passiert mit einem Abschlag von 0,1 Prozent nicht viel - allerdings dreht der Markt auch hier mit den BIP-Daten nach unten ab. Auch in Südkorea drehen die Kurse mit den chinesischen BIP-Daten ins Minus. Zuvor hatte die Schlagzeilen über eine temporäre Waffenruhe im türkisch-syrischen Konflikt noch gestützt. Händler verweisen auf die Bedeutung des Nahen Ostens für viele südkoreanische Bauunternehmen.
US-NACHBÖRSE
Intuitive Surgical zogen um 3 Prozent an, nachdem der Hersteller von Chirurgietechnik die Markterwartungen bei Umsatz und Gewinn geschlagen hatte. Auch E-Trade schnitt in der dritten Periode besser als gedacht ab. Die Titel des Online-Wertpapierhändlers legten um 5,6 Prozent zu. Atlassian sanken um 0,5 Prozent. Der Cloud-Software-Anbieter hatte mit Geschäftszahlen und Ausblick knapp oberhalb der Marktschätzungen gelegen. Allerdings stieß ein Zukauf auf Skepsis. WD-40 rutschten um 5,3 Prozent ab. Der Hersteller des gleichnamigen Sprays schlug mit den Quartalszahlen zwar die Marktprojektionen, enttäuschte aber mit dem Ausblick. Gildan Activewear brachen um 15,2 Prozent ein. Der Modekonzern hatte die eigene Jahresprognose gesenkt und einen Gewinneinbruch von 7 Prozent im Quartal berichtet.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 27.025,88 0,09 23,90 15,85 S&P-500 2.997,95 0,28 8,26 19,59 Nasdaq-Comp. 8.156,85 0,40 32,67 22,93 Nasdaq-100 7.942,14 0,28 21,94 25,47 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 726 Mio 753 Mio Gewinner 1.929 1.530 Verlierer 987 1.389 Unverändert 115 123
Gut behauptet - Überzeugende Quartalsausweise einiger wichtiger US-Unternehmen, die Einigung auf einen Austrittsvertrag zwischen Großbritannien und der EU und eine Feuerpause in Syrien haben am Donnerstag die Wall Street leicht gestützt. Die am Berichtstag veröffentlichten US-Konjunkturdaten hatten dagegen mehrheitlich enttäuscht. Der Philly-Fed-Index sank im Oktober stärker als erwartet, und die Neubautätigkeit hat sich im September überraschend deutlich abgeschwächt. Zudem ging die Industrieproduktion im September doppelt so stark zurück wie erwartet. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen im Rahmen der Erwartungen aus. In einer Reihe guter Quartalsausweise fiel der von IBM (-5,5 Prozent) negativ auf. Der Umsatz sank bereits das fünfte Quartal in Folge. Das bereinigte Ergebnis je Aktie fiel jedoch etwas besser aus als erwartet. Bei Alcoa (+6 Prozent) konnten die Quartalsergebnisse ebenfalls nicht überzeugen. Allerdings wurde die Ankündigung, das Portfolio auf mögliche Verkäufe hin abzuklopfen, positiv aufgenommen. Die Netflix-Aktie stieg um 2,5 Prozent. Der Streaminganbieter hatte im dritten Quartal mit fast 6,8 Millionen mehr Abonnenten hinzugewonnen als Analysten erwartet hatten. Der US-Tabakkonzern Philip Morris International (+0,9 Prozent) hatte zwar wegen steigender Werbe- und Verwaltungskosten weniger verdient, allerdings schrumpfte der Gewinn weniger stark als befürchtet. Morgan Stanley (+1,5 Prozent) hat ihren Gewinn im dritten Quartal trotz etwas höherer Kosten gesteigert. Die Bank übertraf damit die Erwartungen der Analysten.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,59 1,2 1,58 38,8 5 Jahre 1,58 1,5 1,56 -34,7 7 Jahre 1,67 1,4 1,65 -58,2 10 Jahre 1,76 1,5 1,74 -68,7 30 Jahre 2,24 1,7 2,22 -82,5
Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen anfangs mit der Nachricht von einer Einigung im Brexit-Streit und den vergleichsweise soliden Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe etwas stärker. Als Zweifel am Brexit-Deal aufkamen, verringerten die Renditen ihre Gewinne.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:30 % YTD EUR/USD 1,1123 -0,0% 1,1127 1,1081 -3,0% EUR/JPY 120,73 -0,1% 120,86 120,52 -4,0% EUR/GBP 0,8661 +0,3% 0,8632 0,8670 -3,8% GBP/USD 1,2843 -0,4% 1,2890 1,2780 +0,8% USD/JPY 108,52 -0,1% 108,62 108,78 -1,1% USD/KRW 1181,52 +0,2% 1179,06 1184,45 +6,0% USD/CNY 7,0830 +0,1% 7,0774 7,0971 +3,0% USD/CNH 7,0825 +0,0% 7,0813 7,1008 +3,1% USD/HKD 7,8436 -0,0% 7,8441 7,8447 +0,2% AUD/USD 0,6832 +0,1% 0,6828 0,6782 -3,0% NZD/USD 0,6369 +0,4% 0,6346 0,6300 -5,1% Bitcoin BTC/USD 7.904,26 -2,0% 8.061,51 7.970,26 +112,5%
Das britische Pfund schoss mit der Einigung zwischen der EU und Großbritannien auf 1,2990 Dollar nach oben. Doch mit den verstärkt skeptischen Kommentaren und der wieder schwindenden Zuversicht auf eine Zustimmung im britischen Parlament kam das Pfund wieder zurück und rutschte auf etwa 1,2870 Dollar.
Im Windschatten des Pfunds überwand der Euro die Marke von 1,11 Dollar. Dieses Niveau wird er nach Meinung der Rabobank aber nicht halten können. Konjunktursorgen in Europa, vor allem die Abkühlung der deutschen Wirtschaft, und potenzielle weitere Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank dürften die Gemeinschaftswährung zurückfallen lassen, hieß es.
Die türkische Lira legte nach Bekanntwerden der geplanten Feuerpause zum Dollar zu. Der Dollar gab bis auf 5,8137 Lira nach. Vor Bekanntwerden der Vereinbarung stand er bei etwa 5,90 Lira.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,82 53,93 -0,2% -0,11 +11,6% Brent/ICE 59,61 59,91 -0,5% -0,30 +7,5%
Die Ölpreise litten nur vorübergehend unter den drastisch gestiegenen Ölvorräten der USA. Die wöchentlichen Daten des US-Energieministeriums zeugten zwar von einem kräftigen Anstieg der Rohölvorräte, allerdings hatten die am Vorabend veröffentlichten Daten des Branchenverbandes API einen noch stärkeren Lageraufbau erwarten lassen. Mit Erleichterung wurde auch der Waffenstillstand in Syrien aufgenommen, auf den sich die USA und die Türkei verständigt hatten. WTI stieg um 1,1 Prozent auf 53,93 Dollar, Brent verbesserte sich um 0,8 Prozent auf 59,91 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.492,24 1.491,89 +0,0% +0,35 +16,3% Silber (Spot) 17,53 17,55 -0,1% -0,02 +13,1% Platin (Spot) 886,33 889,50 -0,4% -3,17 +11,3% Kupfer-Future 2,59 2,60 -0,2% -0,00 -2,0%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 18, 2019 01:51 ET (05:51 GMT)
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