BERLIN (Dow Jones)--Während die Krise der Windkraft an Land anhält, zeigt sich bei der Solarenergie ein Boom. Das zeigen die jüngsten Zahlen zu den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur zum 1. Oktober. Demnach waren jene für Windenergie erneut "massiv" unterzeichnet, die für die Photovoltaik "deutlich überzeichnet", wie die Bonner Behörde am Freitag mitteilte.
Konkret seien auf 675 Megawatt ausgeschriebener Windkraft-Leistung nur 25 Projekte im Umfang von 204 Megawatt eingegangen, etwa ein Drittel der Gebotsmenge. Alle Gebote hätten einen Zuschlag erhalten, da keines wegen Formfehlern ausgeschlossen werden musste. Der durchschnittliche Zuschlagswert lag laut der Behörde bei 6,20 Cent pro Kilowattstunde und damit auf dem Vormonatsniveau. Die Zuschläge gingen mehrheitlich nach Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Ein Zuschlag ging an eine Bürgerenergiegesellschaft.
Die Monopolkommission hatte in ihrem 7. Sektorgutachten Energie kürzlich vor zu wenig Wettbewerb im Windmarkt gewarnt. Da jeder, der ein Angebot einreiche, auch den Zuschlag erhalte, könne es zu Kostensteigerungen kommen. Die Kommission empfahl daher, deutlich mehr Flächen auszuweisen oder notfalls die Ausschreibungsmenge zu verknappen. Bei der letzten Gebotsrunde zum 1. September waren auf 500 ausgeschriebene Megawatt lediglich 187 geboten worden.
Bei den Solaranlagen zeigte sich ein gegenteiliges Bild. Auf die ausgeschriebene Menge von 150 Megawatt wurden 153 Gebote mit 648 Megawatt abgegeben - mehr als das Vierfache. Die Behörde gewährte 27 Projekten mit 153 Megawatt den Zuschlag, überwiegend in Bayern. Die Ausweitung des bayerischen Kontingents an Ackerflächen auf insgesamt 70 pro Jahr habe den Wettbewerb stimuliert, hieß es zur Begründung. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert betrug 4,90 Cent pro Kilowattstunde und damit 0,57 Cent weniger als in der Vorrunde.
Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com
DJG/pso/smh
(END) Dow Jones Newswires
October 18, 2019 05:25 ET (09:25 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.