BRÜSSEL (Dow Jones)--Aus Sicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird sich mit dem Brexit das Rennen bei der Digitalisierung verschärfen. Wenn Großbritannien nur noch ein Drittstaat sei, mit dem die EU ein Freihandelsabkommen abschließe, werde es etwa bei der Geschwindigkeit der Digitalisierung auch ein ökonomischer Wettbewerber sein, sagte Merkel nach dem EU-Gipfel in Brüssel.
Es werde um die Fragen gehen, "wie schnell regelt man bestimmte Datenstandards? Wie schnell kann man irgendwelche Plattformen kreieren?" Die bisherige Verbindung mit einem einzigen Level Playing Field werde sich auseinanderentwickeln. "Da wird man natürlich gucken, wie erfolgreich ist Großbritannien und wie erfolgreich sind die 27 Mitgliedsstaaten?"
Großbritannien werde aber auch etwas verlieren. Denn Teil des Binnenmarkts zu sein, sei "ein wahnsinniger Vorteil", sagte Merkel. "Ob die Wertschöpfungsketten so tief integriert bleiben oder nicht, wird in der Zukunft sehr von der Frage abhängen, wie unser Handelsabkommen dann aussieht, wie viele Barrieren es dann kennt." Je ähnlicher die beiderseitigen Standards seien, desto einfacher sei auch der gegenseitige Marktzugang. "Aber das muss sich Großbritannien dann in den Verhandlungen über die zukünftigen Beziehungen noch mal selber überlegen."
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October 18, 2019 10:52 ET (14:52 GMT)
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