FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutsche Datenschutzpraxis für den Panorama-Bilderdienst Google Streetview steht auf dem Prüfstand, wie Welt am Sonntag vom Datenschutzbeauftragten der Stadt Hamburg erfuhr. Er ist für Google in ganz Deutschland zuständig. Die Hamburger Behörde hatte zur Einführung von Google Streetview 2010 verfügt, dass jeder vor Veröffentlichung der Bilder im Netz das Recht haben muss, die Verpixelung seines Wohngebäudes zu verlangen. Diese Vorgabe könnte nun fallen.
"Die Frage, ob eine Veröffentlichung von Panoramabildern ohne die Vorgabe eines Vorabwiderspruchs möglich ist, wurde von Google kürzlich an uns herangetragen", erklärte die Datenschutzbehörde gegenüber der Zeitung. "Derzeit stehen wir in einer Abklärung mit den anderen deutschen Aufsichtsbehörden."
Zudem werde das Thema im November mit den Behörden der Mitgliedstaaten im Europäischen Datenschutzausschuss besprochen. Ziel seien einheitliche EU-weite Standards für alle Panoramadienste. "Damit steht auch die bisherige Praxis in Deutschland auf dem Prüfstand."
Es ist unwahrscheinlich, dass die anderen EU-Staaten, die deutsche Praxis übernehmen, die weltweit einmalig ist. Vom Recht auf Verpixelung machten bei Einführung des Dienstes seinerzeit Tausende Bürger Gebrauch. Wegen des Aufwands stoppte Google danach das Projekt für Deutschland. Vorhandene Bilder werden seither nicht mehr aktualisiert, und diese umfassen nur die 20 größten Städte. Der Rest Europas ist fast flächendeckend erfasst.
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October 19, 2019 18:00 ET (22:00 GMT)
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