Mainz (ots) - Man kann allmählich angewidert sein von diesem Chaos. Oder darüber lachen - aber das wäre Galgenhumor. Nicht gut. Nein, das Brexitthema ist zu wichtig, um es jetzt auf Biegen oder Brechen nach der Maxime "egal wie" zu Ende bringen zu wollen. Wer den längsten Atem hat und die Nerven behält, gewinnt zumeist. Aber was würde "gewinnen" bedeuten, bei diesem Fall? Da es offenbar sehr viele Menschen auf der Insel gibt, die raus wollen aus der EU, wäre ein erneutes Referendum die beste Lösung. Das erste Referendum war keines. Es war eine Farce, aufgebaut auf Lug und Trug, auf gottserbärmlichen Täuschungskampagnen der Brexit-Befürworter. Willenserklärungen, in diesem Falle Referendumsvoten, die infolge arglistiger Täuschung abgegeben werden, sind null und nichtig. Das gilt in jeder Rechtsordnung der zivilisierten Welt. Der Hinweis, bei jeder Wahl werde schließlich ein bisschen gelogen, ist nicht ganz falsch, führt aber nicht weiter. Zu gigantisch war die Lügendimension beim ersten Referendum. Falls sich die Dinge, warum auch immer, zum leider sehr wahrscheinlichen Ergebnis hin entwickeln, ein zweites Referendum sei nicht möglich, muss die Maxime lauten: Wenn schon Brexit, dann auf keinen Fall ungeregelt. Zu viel steht auf dem Spiel, sicher auch für die EU, aber in erster Linie für die Briten selbst. Ein Crash brächte für die Europäer nicht zuletzt die psychologisch verheerende Erkenntnis, erneut einem Populisten, aktuell nach Trump dem zweitschlimmsten der westlichen Welt, nicht Paroli bieten zu können. Wie die Sache auch ausgeht, schon jetzt hat sich Boris Johnson in den Geschichtsbüchern verewigt: als Hütchenspieler.
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